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Geheimste Fantasien - Teil 1

 

"Die Letzte im Wasser bezahlt heute Abend!" Das letzte Wort ging in einem lauten Platschen unter, als das nackte Mädchen kopfüber ins kalte Wasser eintauchte.

"Irgendwann fällt sie mal auf den Kopf, wenn sie so weiter macht," sagte Aimée zu ihrer Freundin und verknotete ihr Bikinioberteil im Nacken.

"Sie fällt dauernd auf den Kopf. Aber sie rappelt sich auch immer wieder auf. Das muss man ihr lassen." Lynn wartete noch einen Moment auf Aimée, dann gingen die beiden jungen Frauen zum Steg, ihre Räder und die Bike-Rucksäcke im Gras liegen lassend.

"Kommt schon, seid keine Sissies", rief Eva, als sie zögernd auf den Holzplanken standen. "Es ist höchstens doppelt so kalt wie es aussieht", kicherte sie uns spritzte ihre Freundinnen an. Zwei Mal platschte es laut, dann tauchten die beiden Mädchen prustend und kreischend wieder auf um sogleich loszuschwimmen, die Kälte des Wassers mit schnellen Bewegungen vertreibend.

"Sag mal, Eva, hattest du einen Unfall? Oder eine Schlägerei?" Aimée betrachtete die dunklen Flecken auf Eva's nacktem Hintern und Schenkeln als sich die zierliche Frau ungeniert bückte, um in ihrem Rucksack zu kramen.

"Mann, Aimée, manchmal bist du echt zu naiv", warf Lynn ein. Sie fuhr fort, ihr Haar zu trocknen. "Unsere liebe Eva hatte keinen Unfall und ich trau ihr auch nicht zu, dass sie sich prügelt. Du hattest wohl wieder eine leidenschaftliche Nacht, stimmts?" fuhr sie fort, zu Eva gewandt.

"Yup. Leidenschaftlich und wild", stimmte Eva zu und zog einen Sarong aus ihrem Rucksack. Aber anstatt ihn sich um den Leib zu wickeln, breitete sie ihn auf dem Boden aus und setzte sich darauf, immer noch nackt und mit tropfendem Haar. "Und bevor ihr fragen müsst: Nein, ich habe keine Ahnung wie er heisst. Und ich werd ihn auch nicht wieder sehen."

"Aber ..." stotterte Aimée und errötete leicht. "Aber tut das nicht weh?"

Eva drehte sich um, grinste ihr freches Grinsen, das Grinsen das entweder bedeutete, dass sie drauf und dran war, ihre Freundinnen zu schocken, zumindest Aiméee, oder dass sie eine Idee am Aushecken war. "Honey, das ist ja der Sinn der Sache."

Aimée betrachtete Eva, ganz in ihre eigenen Gedanken versunken. Wenn ich doch auch etwas unbeschwerter wäre, dachte sie. Wenn ich doch mein Leben auch etwas leichter nehmen könnte, mich nicht für immer alles verantwortlich fühlen müsste. Sie schüttelte den Kopf, um den Gedanken zu vertreiben. Sie war schliesslich nicht hier, um Trübsal zu blasen. Sie war hier, um mit ihren besten Freundinnen einen schönen Maisonntag zu verbringen, mit dem Bike durch die Wälder zu radeln, zu schwitzen und zu lachen und zu diskutieren. Kurz, sie war hier, um das Leben zu geniessen, nicht um darüber nachzudenken.

Sie setzte sich neben Lynn, welche ihren Rucksack zwischen den Beinen hatte und eine kleine Kühltasche herauszog.

"Mädels, es gibt Champagner. Heute ist ein Tag zum Feiern."

"Oh? Was feiern wir?" wollte Eva wissen und schien erst jetzt zu merken, dass sie immer noch nackt war. "Upps, sollte mir wohl noch schnell was anziehen." Sie fand einen zweiten Sarong in ihrem Sack und knotete ihn über ihren kleinen, festen Brüsten zu einem Kleid.

Lynn liess den Korken knallen und füllte drei Plastikbecher. "Ich hab den Job!" grinste sie stolz.

"Yeeehaw! Cool! Ich gratuliere dir herzlich." Eva küsste ihre Freundin stürmisch, gefolgt von Aimée.

"Ja, das ist wirklich grossartig," meinte Aimée. "Ich wünsch dir alles Gute."

"Danke", sagte Lynn und legte Brot und Käse und Oliven auf die improvisierte Picknickdecke.

"Was machst du da genau?"

"Anlageberatung."

Eva liess sich die Gelegenheit nicht nehmen, ihre Freundin zu triezen. "Ah ja, klar, reichen Säcken erklären wie sie noch reicher werden können, hä?"

Lynn schmunzelte. Auf Eva konnte man sich verlassen, zumindest auf ihre grosse, freche Klappe. "Nein, Schätzchen, nicht ganz. Wir beraten Anlagestiftungen, wie sie ihr Geld nachhaltig und mehr oder weniger sozialverträglich anlegen können."

"Geht das überhaupt?" wollte Aimée wissen.

"Naja, kommt drauf an wie viel Rendite herausschauen soll. Aber ja, man kann mit Geld auch Gutes tun. Daran glaube ich."

"Zum Beispiel Schampus kaufen", rief Eva und prostete Lynn noch einmal zu. "Vielleicht sollte ich mein Geld dir anvertrauen", sagte sie. "Andererseits, du bist nur meine beste Freundin, bin nicht sicher ob das als Vertrauensbasis genügt?"

"Du hast Geld?" fragte Lynn mit gespieltem Erstaunen, wohl wissend dass Eva seit Jahren hart arbeitete und eigentlich wenig Geld ausgab.

"Yup. Und ich hätte ebenfalls in Nuttendiesel investieren sollen, die Flasche ist schon beinahe leer."

Die Mädchen assen und tranken und schwatzten und lachten bis alle satt und angeheitert waren, dann legten sie sich auf den Rücken, um die Sonne auf ihren Körpern zu geniessen, in den blauen Himmel zu schauen und ihren Gedanken nachzuhängen.

Lynn lag zwischen ihren Freundinnen und dachte über die zwei Mädchen und sich selbst nach. Seit sie sich im Gymnasium getroffen hatten, vor über einem Dutzend Jahren, bildeten sie eine kleine und beständige Gruppe, teilten Freud und Leid, feierten zusammen, litten mit wenn eine Kummer hatte und stützten sich gegenseitig. 'Wir sind so verschieden, und stehen uns doch so nahe', dachte Lynn nicht zum ersten Mal.

Da war Eva, frech, laut und unbekümmert, perfekte Eigenschaften für ihren Job in einer Marketingagentur, welche sich auf mehr oder weniger halblegale Kampagnen spezialisiert hatte. Tagsüber ein Fuss im Gerichtssaal, wenn sie wieder mal einer Grossfirma auf die Füsse getreten war, am Abend beide Füsse auf einer Tanzfläche oder in einer Bar, einem flüchtigen Abenteuer nicht abgeneigt, ihr Rock meist kürzer als es der Anstand oder der gute Geschmack gebot. Auf Anstand oder guten Geschmack gab die kleine, zierliche Brünette jedoch herzlich wenig.

Aber unter dieser wilden Oberfläche lag dennoch eine verletzliche Seele. Eva würde es zwar nie zugeben, aber sie war doch auf der Suche nach Ruhe. Vielleicht lag es nur daran, dass sie noch nicht den Richtigen gefunden hatte, dachte Lynn. Oder die Richtige. Die Person, welche die Widerspenstige zu zähmen verstand.

Und links neben Lynn lag Aimée, ziemlich genau das Gegenteil von Eva. Pflichtbewusst, zurückhaltend, beinahe schon schüchtern. Während Eva grundsätzlich mit mindestens zehn Minuten Verspätung erschien, war Aimée garantiert zehn Minuten zu früh da, damit auch ja niemand wegen ihr warten musste. Als Schwester eines Hörbehinderten wusste sie, wie schwierig es für diese Leute in der Gesellschaft war und so war es wohl nur folgerichtig, dass sie als Lehrerin an einer Schule für Hörbehinderte arbeitete und ihr Bestes tat, ihren SchülerInnen die gleichen Chancen wie Nichtbehinderten zu ermöglichen.

Auch in Sachen Beziehungen war sie der komplette Gegensatz zu Eva. Keine one night stands, keine kurzen Affären. Sie fühlte sich sogar schuldig für das Scheitern ihrer letzten Beziehung, wo sie doch nichts anderes getan hatte als sich selbst - und ihm - treu zu sein, während sich ihr Freund, der Arsch, mit anderen herumgetrieben hatte.

Eva, der es nichts ausmachte, splitternackt über die Wiese zu rennen und kopfüber ins Wasser zu tauchen, wo doch jede wusste, dass man nie in unbekannte Gewässer springen sollte, schon gar nicht kopfüber. Aimée, welche ein Badetuch um sich geschlungen hatte, um ihr Bikini darunter anzuziehen damit auch ja kein zufällig vorbeikommender Spaziergänger ihren nackten, schlanken Körper sehen konnte. Eva, welche ihre Sachen einfach ins Gras fallen liess, während Aimée sogar ihre Spandex-Radlerhose sorgfältig gefaltet hatte. Yin und Yang. Schwarz und Weiss. Tag und Nacht.

'Und ich bin dazwischen', dachte Lynn. 'Fest auf dem Boden stehend. Analytisch, überlegt aber doch auch ab und zu mal impulsiv. Pragmatisch, aber auch einfühlsam und herzlich, wenn ich der Beurteilung von Aimée und Eva glauben kann. Und wenn ich ihnen nicht glauben und vertrauen kann, dann kann ich niemandem vertrauen'.

Yin und Yang. Schwarz und Weiss. Tag und Nacht.

Und seit dreizehn Jahren, seit sie sich im Gymnasium zum ersten Mal begegnet waren, war Lynn die kleinen Punkte im Yin/Yang Symbol. Die Graustufen zwischen Schwarz und Weiss. Die Abenddämmerung und das Morgengrauen. Der ruhende Pol, welche die Extreme zusammenhielt und die Wogen glättete, wenn die zwei unterschiedlichen Charaktere von Aimée und Eva wieder einmal aufeinander prallten.

"Ich wollte, ich wäre etwas mehr wie du, Eva", riss Aimée ihre Freundinnen plötzlich aus ihren Träumereien. Das war eine ungewöhnliche Aussage für Aimée. Wahrscheinlich war sie immer noch etwas beeinflusst vom Champagner.

"Hä? Warum?"

"Weil ich mir immer Sorgen mache. Weil ich nie kopfüber ins Unbekannte springen würde. Weil ich nie eine Nacht mit einem Unbekannten verbringen könnte, weil ich keinen Sex haben kann, ohne zumindest zu glauben dass ich den Kerl liebe."

Niemand sagte etwas für eine Minute oder auch zwei. Sowohl Eva und Lynn waren komplett überrascht von Aimée's Offenheit. Die begann sich bereits Sorgen zu machen, sie hätte etwas Falsches gesagt, aber in dem Moment, in dem sie den Mund öffnete um sich zu entschuldigen, sollte sie etwas Beleidigendes gesagt haben, antwortete Eva.

"Ich weiss nicht. Ich bin wie ich bin. Es ist nicht immer leicht, ich zu sein." Sie machte eine Pause um ihre Gedanken zu sammeln. "OK, vielleicht ist es einfacher, ich zu sein als meine beste Freundin", kicherte sie und fuhr dann wieder in ernstem Tonfall fort. "Ich wünschte zum Beispiel, ich könnte lieben wie du. Ich wünschte, ich könnte einmal in den Armen von jemandem Aufwachen ohne gleich daran zu denken, dass mich diese Person wohl früher oder später langweilen wird. Ich wünschte ich könnte mich zu etwas verpflichten. Mich in eine Sache oder eine Beziehung hineingeben. Ich wünschte, ich wäre nicht so verdammt oberflächlich."

Eva's Bekenntnis kam sogar noch überraschender als Aimée's zuvor.

"Du bist nicht oberflächlich", sagte Lynn schliesslich.

"Doch das bin ich und du weiss es."

"Nein. Du bist unbeschwert, lässt dich durchs Leben treiben. Aber du hast das Herz doch am rechten Fleck und achtest darauf, die Menschen um dich herum nicht zu verletzen."

"Meinetwegen. Aber es fühlt sich oberflächlich an."

Wieder legte sich eine unbequeme Stille über die drei Frauen. Schlussendlich war es Aimée, welche das Schweigen brach.

"Tut mir Leid. Ich wollte nicht den schönen Moment stören."

"Hör auf, dich zu entschuldigen, Süsse. Es braucht mehr, viel mehr, um so einen perfekten Tag wie diesen zu ruinieren", erwiderte Eva und stützte sich auf einem Ellbogen auf. "Aber lasst uns von was anderem reden. Von etwas, über das wir erstaunlicherweise noch nie gesprochen haben."

"Und das wäre", fragte Lynn.

"Unsere Fantasien."

"Was für Fantasien?"

"Na was für Fantasien wohl? Oberflächlich wie ich bin rede ich natürlich von sexuellen Fantasien. Mädchenfantasien. An was denkt ihr, wenn ihr in euren Bettchen liegt und eure zehn Finger über eure Muschis tanzen lässt? Welche Gedanken würdet ihr am liebsten unter der Bettdecke lassen? Also, wer beginnt?" Sie blickte erst Lynn, dann Aimée erwartungsvoll an. "Du, Aimée. Sei auch mal oberflächlich. Erzähl uns an was du denkst, wenn du dich selber befriedigst. Und versuch erst gar nicht uns weiszumachen dass du nicht masturbierst."

Aimée fühlte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. "Nein ... äh, ja ... OK, ich bin dabei, aber nicht als Erste. Bitte."

"OK. Und du, Lynn? Willst du beginnen? Eine Fantasie, welche du gerne mal wahr werden liessest."

"Ja, warum nicht?" Lynn sass auf, schaute über den kleinen See dessen Oberfläche von einer leichten Brise gekräuselt wurde. "Was ich gerne mal erleben würde ... Hmm. Mit zwei Männern gleichzeitig Sex zu haben."

"Ja, und?"

"Was, 'ja und'?"

"Ich mein, wir wollen Details, nicht wahr, Aimée?"

Das war zwar exakt das, was Aimée auch wollte, aber das hätte sie nie zugegeben. So murmelte sie etwas, was sowohl als Zustimmung wie auch als Verneinung verstanden konnte.

Eva rollte übertrieben die Augen. "OK, keine Ahnung was Aimée will. Aber ich will Details. Also los, Lynn!"

Lynn schmunzelte wieder über den ansteckenden Enthusiasmus ihrer Freundin. "Also gut. Entweder doggy style. Einer nimmt mich von hinten, der andere in meinem Mund. Oder ich zwischen den beiden."

"Du meinst ..." rief Aimée und schaute ihre Freundin erstaunt an.

"Ja genau. Einer in meiner Muschi, der andere in meinem Arsch, ihre Hände überall auf meinem Körper, knetend und kneifend", erwiderte Lynn und fühlte ein Kribbeln zwischen ihren Beinen als sie sich selber nackt zwischen zwei Männern stehend, in beide Löcher gefickt werdend, visualisierte.

"Klingt gut", sagte Eva und niemand war erstaunt über diese Aussage.

"Oh. Habt ihr das schon mal gemacht?" wollte Aimée wissen und errötete wieder.

"Ja, ein paar Mal. War nicht so toll."

"Ich find's geil." Auch Eva stellte fest, dass ihre Pussy reagierte.

Aimée dachte einen Moment nach. "Tut das nicht weh?"

"Man muss sich schon Zeit nehmen und in der richtigen Stimmung sein. Und ne Menge Gleitmittel brauchts auch. Aber wenn das alles passt, dann ist es geil."

"Aber was gefällt dir daran? Ich mein, kommst du dann?"

Eva kicherte. "Jetzt schau mal, wer alles über Analsex wissen will. Wart einen Moment, du wirst es wahrscheinlich verstehen, wenn ich meine Fantasie erzählt habe. Aber erst soll Lynn fertig erzählen."

"Ich bin fertig, Eva."

"Nein, bist du nicht. Du hast uns noch nicht erzählt, wie derjenige, der dich fickt, dich auf den Schwanz in deinem Mund schiebt, immer tiefer und tiefer, bis du zu würgen beginnst."

Lynn seufzte lächelnd. "Ich seh schon, vor unserer Sexpertin kann man nichts geheim halten."

"Nein, kann man nicht. Ich mag oberflächlich sein, aber wenn's um Sex geht hab ich profunde Kenntnisse."

"Hihihi, ja, die hast du tatsächlich", räumte Lynn ein.

"Und? Hast du noch mehr Fantasien?"

"Ja. Eine, welche ich wirklich gerne mal ausprobieren würde."

"Oh. Erzähl!"

"Also, stellt euch vor: Ich in Lederklamotten, Stiefel mit hohem Schaft, eine Reitgerte. Vor mir kniet ein Mann, küsst meine Stiefel, immer höher hinauf, bis er zu meinen nackten Schenkeln kommt. Er will weiter küssen und lecken, aber ein Klaps mit der Gerte stoppt ihn. Wenn er weiter hoch will, wenn er mich befriedigen will, dann muss er mich erst bitten. Er muss um meine Erlaubnis betteln."

Einen Moment sagte niemand was. Alle stellten sich Lynn in hohen Lederstiefeln vor, welche ihre Beine noch länger aussehen liessen als sie sowieso schon waren, ihre blonde Mähne nach hinten gekämmt, ihre grossen Brüste ein Lederbustier zum Bersten füllend. Sogar Aimée wurde bei dem Gedanken leicht feucht.

"Whoa. Cool!" sagte Eva schliesslich. "Kinky. Ich würde dich zu gern in so nem Outfit sehen."

"Ja, klingt kinky und intensiv", pflichtete Aimée bei. "Meine Fantasien sind viel harmloser. Langweiliger."

"Schätzchen, es gibt keine harmlosen oder langweiligen Fantasien. Es gibt nur deine Fantasien, und wenn sie für dich stimmen dann sind es die richtigen." Eva schaute Aimée in die Augen bis diese zustimmend nickte.

"OK. Also, meine Fantasie. Ich habe zwei welche immer wieder in mir hochkommen. Eine ist, einen Mann zu reiten so wie ich will, stundenlang, bis ich nicht mehr kann. Natürlich kommt er in der ganzen Zeit nicht und bleibt immer hart und erigiert", kicherte Aimée und fühlte wie noch mehr Blut in ihre Wangen schoss. Aber immerhin schaffte sie es, über ihre Fantasien zu sprechen ohne zu stottern. "Manchmal stelle ich mir vor, er sei ans Bett gefesselt."

"Hmmja, so'n Kerl der stundenlang hart bleibt würde mir auch gefallen", meinte Lynn. "Und die zweite?"

Diesmal stotterte Aimée und sie musste mehrmals von vorne beginnen. "Also ... äh ... ich hoffe ihr versteht mich nicht falsch. Ich meine, ihr seid meine Freundinnen ..." Sie brach ab, halb hoffend Lynn und Eva würden nachfragen, würden sie dazu zwingen, weiter zu fahren, halb hoffend, die zwei würden ruhig bleiben und sie müsste nicht weiter erzählen. Aber natürlich wusste sie, dass die Chance, nicht fortfahren zu müssen, verschwindend klein wenn nicht sogar inexistent war. Schlussendlich atmete sie tief durch, sammelte ihren Mut und fuhr fort. "Also, ich stelle mir gerne einmal vor, mit einer Frau zusammen sein. Ich glaube, das würde mir gefallen." Wieder machte sie eine kurze Pause. "Und um ehrlich zu sein, ich stelle mir jeweils eine von euch vor."

Sie brach ab, ihre Augen wurden feucht und sie brach beinahe in Tränen aus. "Oh mein Gott. Ich hätte das nicht sagen dürfen. Jetzt denkt ihr wahrscheinlich, ich sei völlig durchgedreht."

Wieder herrschte Ruhe, aber diesmal war es nicht eine bedrückende Ruhe, sie waren schlicht zu sehr erstaunt und überrascht um etwas zu sagen. Schliesslich brach Lynn das Schweigen. "Wow! Einfach nur mal wow." Sie hielt inne, schaute Aimée, welche angestrengt über den See blickte, von der Seite an. "Das klang nicht wie eine Fantasie? Du würdest das wirklich gerne mal tun, mit einer von uns, hab ich Recht?"

Aimée kaute auf ihrer Unterlippe herum. "Ja", flüsterte sie schliesslich und schluckte.

"Das dachte ich mir. Und nein, ich denke überhaupt nicht, dass du völlig durchgedreht bist. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass Eva das auch nicht denkt. Stimmt's?"

"Nö. Denk ich überhaupt nicht. Es ist nur so ... so überraschend. Das von dir zu hören, mein ich. Wir könnten gleich hier und jetzt ... niemand da, der uns beobachtet." Eva schaute sich um, sah zwei Wanderer gut 150 Meter entfernt am Waldrand. "Ausser den zwei Alten da oben."

Aimée errötete noch mehr. "Nein. Nein, das war nicht was ich meinte, ich ... euch vertraue ich. Ich ..."

"Ja schon klar, Aimée. Ich habe gescherzt. Und ich fühle mich geehrt für das Vertrauen." Eva sass nun ebenfalls auf.

"Wir haben's getan", mischte Lynn sich wieder ein und als sie Aimée's fragenden Blick sah deutete sie auf Eva und fuhr fort: "Wir haben mal ne Nacht zusammen verbracht, vor einigen Jahren."

"Oh. Warum habt ihr das geheim gehalten?"

"Wir haben's nicht wirklich geheim gehalten. Es war ... nicht wichtig. Für uns drei, mein ich. Es war eine Nacht, es war schön, aber das war's dann auch schon. Nichts was uns drei betraf."

"Ja", pflichtete Eva bei. "Wir haben es nicht für uns behalten, um dich da rauszuhalten, echt nicht."

"OK, ich verstehe." Aber Aimée verstand nicht wirklich, sie war immer noch empört aber gleichzeitig auch erleichtert, dass die zwei ihr nichts erzählt hatten. Andererseits, wenn die zwei schon einmal ...

"Ich habe eine Idee!" rief Eva unvermittelt. "Aber ich werde sie euch erst erzählen, wenn ich euch über meine Lieblingsfantasie erzählt habe." Aimée und Lynn waren einverstanden. Nicht zuletzt darum, weil Eva's Ideen häufig sehr gut waren.

"Also meine Fantasie: Ich stehe auf einer kleinen Bühne. Nackt, die Hände auf dem Rücken gefesselt. Sauber rasiert und frisch gebadet und schön gemacht. Ein Halsband um den Hals an welcher eine Leine befestigt ist. Die Leine wird von einem Mann gehalten. Vor der Bühne eine Gruppe von Leuten, einzeln, in Paaren und in kleinen Gruppen auf bequemen Sofas sitzend, alles in allem vielleicht zwei Dutzend Personen. Der Mann führt mich von der Bühne und zu jedem einzelnen Sofa."

Eva machte eine Pause und alle drei stellten sich die kleine Brünette vor, wie sie hinter dem Mann herging, ihr schmaler Körper aufrecht, nackt bis auf die Fesseln, das Halsband und den schmalen Streifen Schamhaar oberhalb ihres Venushügels, ihre 'Landepiste', wie Eva sie nannte.

"Da werde ich dann von den Leuten befingert. Ihre Hände auf, ihre Finger in mir, knetend und fühlend und tastend prüfen sie mich. Schlussendlich führt er mich wieder auf die Bühne und dann werde ich an den oder die Meistbietenden versteigert." Das Kribbeln zwischen Eva's Beinen hatte während dieser Erläuterung zugenommen und wenn sie ein Bikinihöschen getragen hätte, dann wäre es jetzt wohl wieder feucht gewesen.

"Jemand kauft dich? Wie ein Stück Vieh?" wollte Aimée wissen.

"Ja genau. Aber soweit komme ich meistens gar nicht erst", kicherte Eva.

"Und ist das nur eine Fantasie, oder würdest du das gerne mal erleben?" fragte Lynn.

Eva schwieg während sie darüber nachdachte. "Also den ersten Teil, das wäre schon der Hammer. Aber wie eine Sklavin verkauft zu werden, hmm, ich weiss nicht. Vielleicht für eine Nacht ..." Sie hielt inne. "Ja, wenn es nur für eine Nacht wäre, dann wäre ich dabei". "Das klingt extrem intensiv", meinte Aimée.

"Und was war jetzt deine Idee, Eva?" fragte Lynn.

"Ah ja. Die Idee. Also ich dachte, wenn wir doch alle Fantasien haben, welche wir wahr werden lassen wollen, dann sollten wir hier und heute einen Pakt schliessen. Einen Pakt, uns gegenseitig zu helfen, damit diese Fantasien und Träume wahr werden".

"Du meinst doch wohl nicht im Ernst, dass ich dir helfe, dich verkaufen zu lassen wie eine Kuh auf dem Viehmarkt!" rief Lynn.

"Doch, genau das meine ich. Und im Gegenzug helfen wir dir, einen Mann zu finden welchem du eine Nacht lang die Peitsche auf den Hintern knallen lassen kannst."

Aber Lynn war noch längst nicht überzeugt. "Ich bin gar noch nicht sicher, ob ich meine Fantasie in die Wirklichkeit umsetzen möchte. Ausserdem habe ich keine Ahnung, wie man so eine Auktion organisieren könnte. Ich weiss noch nicht einmal, ob ich die Vorstellung von dir als Sexsklavin mag."

"Ja, hab ich doch auch keine Ahnung von. Aber wir können's ja wenigstens versuchen." Eva schaute Aimée an, welche bisher geschwiegen hatte. Wieder überraschte Aimée alle, sich selber wohl am meisten. "Ich bin dabei, ich finde die Idee toll." Die zwei schauten Lynn erwartungsvoll an bis diese ihre Hände in gespielter Ergebung in die Höhe streckte. "OK OK, ich geb auf. Dann machen wir halt so nen Pakt. Aber einfach wird's nicht werden." Sie versuchte, skeptisch zu klingen, aber die Wahrheit war, dass auch ihr Bikinihöschen mit all den Fantasiebildern mehr als nur ein Bisschen feucht geworden war. "Cool!" rief Eva und stand auf. "Wer ausser mir fühlt sich plötzlich heiss und feucht und braucht dringend ne Abkühlung?" Ohne eine Antwort abzuwarten löste sie den Knoten des Sarongs, liess das dünne Stöffchen zu Boden fallen und ging Richtung See davon. "Sie hat Recht. Mir ist auch ganz heiss geworden", grinste Lynn Aimée an und stand ebenfalls auf. Zusammen folgten die zwei ihrer Freundin über die Wiese.

Sie radelten nebeneinander auf einem Waldweg, als Aimée plötzlich einfiel, dass Eva die Frage, warum sie Analsex mochte, nie beantwortet hatte.

"Die Machtverlagerung. Ich mag es, wenn er auf mir liegt, mich niederdrückt, meine Beine spreizt, langsam in meinen Arsch eindringt, mir keine Wahl lassend. Ich mag es, hilf- und wehrlos zu sein", erklärte Eva.

Aimée schaute Eva aus weit aufgerissenen Augen und mit offenem Mund erstaunt an. Eva, die wilde, unbändige Eva, mochte es, wehrlos zu sein? Sie war so überrascht dass sie nicht auf den Weg achtete und gerade noch um Haaresbreite einem Gebüsch ausweichen und einen Sturz vermeiden konnte.

"Du? Du liebst es, unterworfen zu werden?"

Eva lächelte, allerdings etwas zurückhaltender als üblich. "Ich sagte ja, es sei nicht immer einfach, ich zu sein."

"Weiss jemand, warum es 'alla Puttanesca' heisst?" Eva schaute die Spaghetti an, welche von ihrer Gabel baumelten als alle drei um den Tisch in ihrem Garten sassen. Rundherum war alles grün, hauptsächlich weil sich Eva kaum um den kleinen Flecken Garten kümmerte, ausser wenn ihre Nachbarn wieder einmal damit drohten, die Büsche, welche von Eva's Garten über den Zaun wucherten, auf ihre Kosten zurückschneiden zu lassen. Das war der einzige Moment, an welchem Eva die Gartenschere und den Fuchsschwanz zur Hand nahm, einen Tag lang hackte und schnitt und sägte, bis alles wieder kahl war und von neuem wuchern konnte. Die Nachbarn hatten schon lange nicht mehr gedroht und so wucherte der Flieder, das Gras und der gemeine Schneeball und die Wicken rankten sich bereits bis zu den Fensterläden des Erdgeschosses.

"Weil's feurig und scharf ist?"

Lynn leerte ihr Glas bevor sie antwortete. "Ich hab mal gehört, dass das Rezept von Huren erfunden wurde, weil es schnell geht und zwischen zwei Kunden zubereitet werden kann. Vielleicht ist der Grund aber auch, dass es scharf ist."

"Hmm. Ja, macht Sinn. Feurig und scharf passt mir aber besser." Sie schenkte sich und Lynn das Glas voll und wechselte urplötzlich das Thema. "Wir sollten uns einen Termin setzen. Ende Jahr, spätestens."

"Was? Von was redest du?" wollte Aimée wissen.

"Unser Pakt. Die Fantasien. Ende Jahr sollte das erledigt sein."

"Das ist zu früh", warf Lynn ein. "Das ist vielleicht gar nicht so einfach zu organisieren."

"Och, nicht doch. Die erste Fantasie erledigen wir schon heute Abend. Wir schleppen Aimée hoch auf mein Zimmer und vernaschen sie und schon ist das abgehakt."

Sie grinste Aimée frech an. Die errötete, stellte aber auch fest, dass die Vorstellung, von ihren zwei Freundinnen vernascht zu werden ihre Pussy zum Kribbeln brachte.

"OK, ein Termin ist gut. Aber ich würde sagen, ein Jahr sollten wir uns geben." Lynn schob den leeren Teller von sich und lehnte sich zurück. "OK. Ein Jahr. Abgemacht?"

"Abgemacht," stimmten Lynn und Aimée zu und dann stiessen alle drei auf ihren Pakt an.

-------

"Sorry für die Verspätung, musste noch schnell was besorgen." Eva begrüsste ihre Freundinnen mit einem Kuss auf die Wange und zog einen Stuhl unter dem Tisch hervor während sie gleichzeitig bei einer vorbeieilenden Serviererin einen Espresso bestellte. Für einmal trug sie nicht ihre übliche Alltagskleidung, tief geschnittene, weite Hosen mit einer Unzahl von Taschen, sondern einen knielangen schwarzen Jeansrock zu einem engen, gerippten Top, unter welchem sich ihre Nippel deutlich abzeichneten. An den Füssen trug sie nicht ausgelatschte Turnschuhe wie an anderen Tagen, sondern Sandalen mit Absätzen. Und sogar geschminkt hatte sie sich zur Feier des Tages. Lynn hatte ihr schon tausend Mal gesagt, sie solle sich mindestens die Augen schminken. "Deine dunklen Augen und die langen Wimpern, die solltest du wirklich herausstreichen. Dann kannst du deinen Kunden jeden Scheiss verkaufen, die merken das gar nicht, sehen nur noch deine Augen," hatte sie einmal gesagt und Eva hatte geantwortet, dass ein enges Top dazu auch völlig reiche. Was wahrscheinlich genau den Tatsachen entsprach. "Ui, hast dich herausgeputzt?" neckte Lynn jetzt.

"Klar doch. Heute ist schliesslich Aimée's grosser Tag. Da hat sie nur das Beste verdient." Zu Aimée gewandt fuhr sie fort: "Und? Bist du bereit? Wie fühlst du dich an dem Tag, an dem deine Fantasie wahr werden soll?"

"Nervös", antwortete Aimée einsilbig. Tatsächlich, sie schien nicht sonderlich entspannt zu sein. Schon seit Tagen hatte sie sich Sorgen gemacht. Sollte sie einen Rückzieher machen? Würde es ihre Freundschaft belasten, wenn sie alle drei miteinander ins Bett gingen? Würde ihre Freundschaft eventuell sogar daran zerbrechen? "Ich weiss nicht ob es richtig ist, das zu tun", sagte sie noch einmal, obwohl sie das Thema schon mehrmals diskutiert hatten.

"Klar ist es richtig. Wir werden alle unseren Spass haben. Und falls doch nicht, dann sind wir erwachsen und vertraut miteinander genug, dass wegstecken zu können. Und wenn es wirklich nicht geht, kannst du jederzeit aussteigen und alles beenden. Also, beruhige dich, vertrau uns und geniesse einfach. Das ist ein Befehl!" Lynn strahlte ihre Freundin an bis diese gar nicht anders konnte, als ebenfalls zu lächeln.

"Gut, dann wollen wir mal. Zuerst gehen wir einkaufen. Dann zum Hamam, schlussendlich noch in den Beauty Salon." Eva stand bereits, drückte der Serviererin eine Banknote in die Hand und schlang sich ihre Tasche über die Schulter.

"Ach nein, das mag ich nicht."

"Doch. Das wirst du mögen. Und überhaupt: Lynn und ich, wir haben die schönste, entspannteste und zufriedenste Aimée verdient. Und die schärfste sowieso. Also komm, und kümmere dich um nichts."

Gemütlich schlenderten sie über die Brücke und den Fluss entlang, gingen durch das Flussbad und schauten eine Weile den Männern zu, welche sich auf dem Sprungbrett produzierten.

"Wow. Das es das noch gibt ..." stellte Aimée erstaunt fest.

"Was?"

"Na, die tun das doch nur, um den Mädels zu imponieren. Als ob das heutzutage noch funktionieren würde."

"Aber klar funktioniert das immer noch. Sehen und gesehen werden, darum geht es hier. Schau diese Mädels da", Lynn deutete auf eine Gruppe von Mädchen welche sich sorgfältig auf ihren Tüchern drapiert hatten, immer darauf bedacht, ihre makellos trainierten und gebräunten, in unzähligen, langweiligen Stunden im Fitnessstudio gestalteten Körper von der besten Seite zu präsentieren. "Die tun genau dasselbe wie die Kerls. Ausser dass sie nicht von einem Sprungbrett springen. Das hier ist Hedonistenland. Oberflächlichkeit pur. Die sind so oberflächlich, dagegen ist Eva der reinste Marianengraben."

"Heh! Ich bin nicht oberflächlich, höchstens wenig tiefgründig. Und übrigens: So nen schönen Kopfsprung wie der soeben krieg ich alleweil auch hin!" protestierte Eva und ging weiter in Richtung Innenstadt. Zehn Minuten später kamen sie in die Haupteinkaufsstrasse.

"Ich denke, zuerst gehen wir zu Agent Provocateur", meinte Eva zu Lynn. Lynn nickte. "Yup, OK. Und du wirst nicht einmal dran denken, zu bezahlen", sagte sie zu Aimée gewandt.

"Agent Provocateur? Klingt wie einer deiner Marketing-deals."

Eva kicherte. "Hihihi, tatsächlich. Ist es aber nicht. Ist viel besser. Und du wirst dich nachher genauso sexy und schön finden wie du es immer tun solltest."

Aimée zweifelte daran. Sie war nicht schön. Lynn war schön, mit ihren langen Beinen und der blonden Mähne, den vollen Brüsten. Sie hätte wohl auch als Model ein Auskommen verdienen können. Eva war ebenfalls schön, mit ihrem schmalen Gesicht und den ausdruckstarken Augen und dem trainierten Körper. Aber sie selbst? OK, sie sah nicht schlecht aus. So Durchschnitt. Und um sexy zu sein brauchte es die innere Einstellung. Man konnte nicht sexy sein wenn man sich nicht sexy fühlte, soviel wusste auch Aimée.

Aber sie folgte Eva, als sich diese bei ihr einhakte und sie in eine Seitengasse zog. Nein, Aimée würde keinen Rückzieher machen. Sie würde nicht weich werden. Sie würde ihre Fantasie ausleben, dazu war sie fest entschlossen.

Wie sich herausstellte, war Agent Provocateur tatsächlich weit davon entfernt, eine skurrile Werbekampagne oder semiklandestine Marketingmasche zu sein. Der Laden war zwar dunkel, aber dennoch edel. Und teuer, sauteuer sogar.

"Sch, Ruhe. Kein Wort zu den Preisen", kommandierte Eva und führte Aimée nach hinten zu den Umkleidekabinen. "Zieh dich aus."

"Hmm, was denkst du?" fragte Lynn Eva und schaute Aimée von oben bis unten an, als diese in Unterwäsche vor ihnen stand. "Etwas für gleich, und dann noch einige Sächelchen für später?"

"Yup. Wart hier, ich komme gleich wieder", antwortete Eva und verschwand. Einige Minuten später kam sie wieder, ein schönes bordeauxrotes Bustier mit schwarzen Spitzen und ein süsses crèmefarbenes Nachthemd in den Händen haltend.

"Probier das mal an", sagte sie zu Aimée und reichte ihr das Bustier. "Nö, ohne BH. Da müssen die Brüste rausschauen."

Aimée errötete, als ihr Lynn ungefragt den Büstenhalter aufhakte und ihr das Bustier umlegte. Tatsächlich, ihre Brüste wurden nur gestützt, die Nippel blieben unbedeckt.

"Hübsch. Aber Strümpfe gehören noch dazu."

"Strümpfe? Ist es nicht zu warm für Strümpfe?" fragte Aimée.

"Nicht wenn das alles ist was du trägst, meine Liebe", flötete Eva und verschwand wieder. Diesmal brachte sie Strümpfe mit Zickzack-Muster und Strumpfhaltern. "Yup, das passt."

"Ich mag aber keine Reizwäsche", versuchte Aimée noch ein letztes Mal, ihre Meinung kund zu tun. Die ganze Zeit wurde über ihren Kopf diskutiert und ihre Ansicht schien nicht zu zählen.

"Das ist keine Reizwäsche, Schätzchen. Das ist Lingerie. Die trägst du nicht, um jemanden zu reizen. Die trägst du, um dich selber besser zu fühlen. Für Männer trägt man sowas sowieso nicht, alles was die interessiert ist, wie sie darunter kommen. Also, merks dir: Lingerie ist in erster Linie für dich selbst. Nicht für andere. Natürlich ist heute eine Ausnahme. Heute trägst du sie auch für uns." Eva stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Aimée auf die Wange.

Lynn und Eva fuhren fort, ein Kleidungsstück ums andere anzuschleppen, zu diskutieren was passte und was nicht und Aimée fand langsam Gefallen daran.

"Hier, schau mal das Höschen. Das möchte ich ihr heute Abend langsam mit dem Mund ausziehen", strahlte Eva und hielt ein schwarzes, halbtransparentes Höschen mit roten Säumen und Schleifen auf den Hüften in die Höhe. "Ich geh's gleich bezahlen, dann kannst du es sofort anziehen."

Als sie zurückkam, brachte sie neben dem Höschen auch einen passenden BH. Lynn und Eva schauten zu, als Aimée aus ihrem Höschen schlüpfte und das neue anzog.

"Schau dich an. Schau wie schön du bist", flüsterte Lynn in Aimée's Ohr, als die sich im Spiegel betrachtete. So schön fand sich Aimée zwar nicht, aber sie musste zugeben, dass das Höschen und der BH deutlich verführerischer waren als die weissen Baumwollhöschen die sie üblicherweise trug. "Fühl wie sanft es sich anfühlt." Aimée strich über ihren Hintern. Ja, das fühlte sich gut an. Sie begann langsam zu verstehen, was Eva gemeint hatte, als sie sagte, Frauen trügen Lingerie in erster Linie für sich selber.

Schlussendlich entschieden sich die zwei für ein champagnerfarbenes Babydoll, das Bustier, Strümpfe, noch zwei Höschen und ein Waspy, komplett mit dazu passenden Strümpfen.

"Das bringt ihre schlanke Taille zur Geltung", sagte Eva, kramte alles zusammen und ging zur Kasse.

"Ihr seid ja verrückt", sagte Aimée zu Lynn, nachdem sie im Kopf den Betrag, den das alles kostete, zusammengerechnet hatte und auf einen Betrag gekommen war, welcher näher bei zwei Wohnungsmieten als bei einer lag.

"Ja, das sind wir. Verrückt nach dir. Verrückt danach, dir einen schönen Tag zu bereiten."

"So. Jetzt ein Kleid. Etwas langes, fliessendes, mit Schlitzen?" Eva stand vor Aimée und schaute sie an, aber es war klar, dass sie nicht mit Aimée sondern mit Lynn sprach.

"Yup. Ein Leinenkleid. Oder ein knöchellanger Rock, ein schönes Top und ein passendes Jäckchen."

"Genau. Und ich weiss schon, wo wir sowas finden. Komm, Prinzessin, wir brauchen auch noch Schuhe. Und dann das türkische Bad, der Beauty Salon ... wir haben noch viel zu tun bis du so perfekt schön bist wie du sein sollst."

Später, viel später, nachdem sie nicht ein, sondern zwei Kleider und zwei Paar Schuhe gekauft hatten, nachdem sie sich im Hamam hatten verwöhnen lassen, nachdem Aimée eine neue Frisur und eine Maniküre zusammen mit einer Gesichtsmassage und Makeup erhalten hatte, nachdem sie in einem Restaurant am See Sushi gegessen und eine Flasche Shiraz getrunken hatten, nahmen sie ein Taxi zu Lynn's Wohnung. "Und, wie fühlst du dich? Immer noch nervös?" fragte Eva während Lynn in der Küche eine Flasche Taittinger öffnete.

"Verhätschelt. Aber nicht mehr nervös."

"Auf die schönste Frau der Welt", prostete Lynn, nachdem sie beiden ein Glas gereicht hatte.

"Ja, auf die schönste Frau der Welt. Und darauf, dass wir sie noch die ganze Nacht verwöhnen."

Aimée schoss das Blut in die Wangen. Dabei fühlte sie sich tatsächlich schön. Und sie spürte, sie würde diese Nacht geniessen.

"Zieh dich um, Aimée. Für uns. Aber vor allem für dich", Eva hielt Aimée das Bustier hin, zusammen mit einem an den Hüften geknoteten Höschen und passenden Strümpfen.

Lynn reichte ihr ein paar spitze, hochhackige Pumps. "Geh in mein Schlafzimmer, wenn du es nicht hier tun willst."

Aber für einmal wollte sich Aimée nicht verstecken und so zog sie sich aus, bis sie nackt vor ihren Freundinnen stand. Dann liess sie sich von Lynn das Bustier zuhaken, schlüpfte in das Höschen, rollte die Strümpfe über ihre schlanken Beine und stieg in die Pumps.

"Wow! Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber es ist Tatsache: Die schönste Frau der Welt ist meine beste Freundin." Eva stand auf und ging in den Korridor, hängte dort den Spiegel ab und trat damit vor Aimée. "Sag uns was du siehst."

Aimée schaute ihr Spiegelbild an. "Eine Frau in Lingerie."

Eva schüttelte den Kopf. "Nein. Nein, das siehst du nicht. Du siehst eine wunderschöne, intelligente, einfühlsame, fleissige und aufregende Frau. Und sexy ist sie auch. Schau genauer."

Aimée blickte auf Eva, dann zu Lynn bevor sie wieder in den Spiegel schaute. Langsam reckte sie sich, drückte ihren Rücken gerade, hielt den Kopf aufrecht.

"Sag es, Aimée. Sag uns was du siehst."

"Eine schöne Frau. Eine schöne, aufregende, erotische Frau." Aimée sprach leise und stockend, kaum mehr als ein Flüstern.

"Noch einmal. Lauter. So dass wir es alle hören."

Aimée zögerte. Das war doch ein Witz? Was sollte das? Irgendso'n Psychokram? Aber sie wusste, Eva würde nicht locker lassen. Wenn sich die Kleine mal was in den Kopf gesetzt hatte, war sie so leicht nicht davon abzubringen.

"Ich seh eine schöne, aufregende und erotische Frau", sagte sie endlich laut und deutlich.

"Braves Mädchen." Eva stellte den Spiegel zur Seite. "Und jetzt habe ich eine Bitte an dich. Versprich uns, dass du es tun wirst, OK? Vertrau uns und versprich es mir und Lynn bevor du weisst was die Bitte beinhaltet."

Wieder schaute Aimée von einer ihrer Freundinnen zur anderen. Ja, vertrauen konnte sie ihnen. Wenn sie das nicht konnte, dann musste sie jetzt alles beenden und nach Hause gehen. "OK, ich verspreche es."

"Braves Mädchen", lächelte Eva. "Lynn und ich, wir beide wollen, dass du das jeden Tag tust. Du stellst dich jeden Tag mindestens einmal vor den Spiegel und sagst laut, dass du schön bist, dass du sexy bist, dass du eine erotische Frau mit einer wunderbar sinnlichen Ausstrahlung bist. Egal was du trägst. Von mir aus kannst du auch deine Brüste streicheln und laut sagen, dass du stolz auf deine schönen Brüste bist. Du weisst schon, was ich meine."

"Ja, ich weiss."

"Jetzt komm her, schöne Frau und lass uns dir zeigen wie es ist, eine Frau zu lieben. Oder gleich zwei."

Tränen rollten über Aimée's Wangen als sie sich zwischen Eva und Lynn niederliess, Tränen der Rührung aber auch ein wenig der Nervosität, denn sie fürchtete immer noch, dass es ihr womöglich gar nicht gefiele, Sex mit ihren zwei besten Freundinnen zu haben.

Aber ihre Sorgen waren unbegründet gewesen, wie sie zufrieden feststellte, als sie Stunden später glücklich und müde zwischen ihren Freundinnen lag, den Arm um Eva geschlungen, ihre Brust haltend und sachte knetend, Lynn's Körper so fest an ihren gepresst wie sie ihren eigenen an Eva's presste.

Es war alles einfach geschehen und es hatte sich von Beginn an gut angefühlt. Einfach richtig. Vom ersten Moment an hatte alles gepasst. Lynn's Lippen auf ihren hatten sich gut angefühlt, Eva's Hände auf ihrem Körper waren zart gewesen, hatten immer die richtigen Stellen gefunden um sie zu streicheln und ihre Erregung zu steigern, ihre Brüste hatten sich gut angefühlt, als sie langsam nach unten gerutscht war, die harten Nippel eine Spur Gänsehaut auf Aimée's Bauch hinterlassend.

Und die zärtliche Berührung von Eva's Lippen hatte ein brennendes Verlangen in ihren Lenden ausgelöst, als Lynn ihr auf die Füsse geholfen hatte und Eva ihr das Höschen mit den Zähnen über die Hüften gezogen hatte, es nicht loslassend bis Aimée herausgestiegen war. Als Eva sachte ihre Beine spreizte und sich langsam Aimée's Beine hinauf küsste während Lynn ihren Nacken küsste und ihre Brüste streichelte, das alles hatte sich gut angefühlt, war grossartig gewesen. Genauso grossartig wie Eva's Zunge zwischen ihren Beinen, ihre Muschi erkundend, ihren Saft aufleckend, die Klit saugend und leckend. Genauso wunderschön war es gewesen, zwischen Lynn's Beinen zu liegen, den Geruch ihrer Lust zu riechen und den Geschmack ihrer Erregung zu kosten.

Alles das war grossartig gewesen. Wunderschön. Intensiv. Perfekt.

Und jetzt lag sie da, zwischen ihren Freundinnen und alles war gut. Eva löste sich aus Aimée's Umarmung, stützte sich auf den Ellbogen auf und schaute auf Aimée hinunter. "Schon genug, oder geht noch eine Runde?" "Eine Runde geht noch", lächelte Aimée.

"Grossartig! Bin gleich zurück." Lynn und Aimée hörten ihre Freundin im Wohnzimmer hantieren, dann kam sie zurück, immer noch nackt, bis auf einen Lederharnisch um ihre Hüften und zwischen ihren Beinen. Und aus dem Harnisch stand ein Umschnalldildo hevor. In der Hand hielt sie einige Längen eines weichen Seils.

"Es ist kein echter. Aber dafür bleibt er stundenlang hart. Und ans Bett fesseln kannst du mich auch, wenn du willst." Aimée kicherte verlegen. Aber sie wollte und innert Minuten lag Eva weit gespreizt auf dem Bett gefesselt und Aimée sass über ihr.

"Ahh", stöhnte sie laut, als sie sich langsam auf den Dildo sinken liess und von ihm gespreizt wurde. Lynn kniete neben ihr, küsste Aimée, beide liebkosten sich gegenseitig.

"Ich glaub, Eva würde es mögen, wenn sie dich lecken dürfte." "Ich glaub, sie hat keine andere Wahl als mich zu lecken", kicherte Lynn und setzte sich auf Eva's Gesicht, den Körper Aimée zugewandt. Und so fickten sich Aimée und Lynn auf und an Eva, ritten den Strap-on, fickten ihr Gesicht und benutzten die Kleine nach Belieben um sich zu befriedigen, was Eva jedoch überhaupt nichts ausmachte.

Niemand zählte die Orgasmen, niemand konnte sich noch erinnern, wer wann was getan hatte, wann genau die Nacht aufgehört hatte und der Tag zum Fenster hereingekrochen war, aber als alle erschöpft nebeneinander niedersanken, ihre Glieder verschlungen, ihre Körper glänzend von Schweiss und Muschisaft, ihre Münder immer noch hungrig nach Berührung, da schien die Sonne bereits hoch vom Himmel.

 

 

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