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                Schlechte erotische Geschichten fangen meist an mit "Es war an 
                einem heißen Sommertag..." Aber diesmal war es wirklich so. Und 
                das spielt auch eine Rolle. Nicht, dass die Sache selbst sich 
                bei hohen Temperaturen zugetragen hätte, dazu war es ja zu tief 
                unter der Erde, aber im Winter, in langen Unterhosen und in 
                einen dicken Wollmantel gehüllt, hätte diese Geschichte nie 
                passieren können.  
                 
                Also: es geschah im Monat Juli, einem der vielen Rekordsommer 
                der letzten Jahre. Es begann ungefähr 7.52 Uhr. Halb München war 
                auf dem Weg zur Arbeit. Und wer um diese Uhrzeit zur Arbeit 
                fährt, tut sich nicht den Tort an, mit dem Auto durch die 
                Innenstadt zu schleichen. Zumindest nicht in München. Jeder 
                nimmt die U-Bahn.  
                 
                Normalerweise sind es ja eher die Frauen, die in erotischen 
                Geschichten en detail beschreiben, wer was an hat. Mich 
                langweilt so was eher. Dennoch - um diese Geschichte emotional 
                angemessen miterleben zu können, merken Sie sich bitte 
                Folgendes: Da meine Tätigkeit damals keinen Umgang mit Kunden 
                erforderte und nur wir Kollegen Tag ein Tag aus unter uns waren, 
                bestand keine Notwendigkeit, mich bei dieser Hitze in eine 
                Business-fähige Stoffhose zu quälen. Ich hatte ganz einfach eine 
                knielange Jeans an, schon viele hundert mal gewaschen, die sich 
                an den Beinen schon in ihre einzelnen ausgebleichten Fäden 
                auflöste, aber um den Hintern rum recht knackig saß (bei aller 
                Bescheidenheit: mir steht das).  
                 
                Als ich um 7.38 am Giesinger Bahnhof in die U2 eingestiegen war, 
                waren natürlich schon lang keine Sitze mehr frei gewesen und 
                auch die Stehplätze waren schon recht beengt. Ich hing drei 
                Stationen lang etwas schief über an einem Kinderwagen und unter 
                einem dreckigen Rucksack, aber am Kolumbusplatz war das Glück 
                mir hold. Ein junger Mann hatte seinen Luxusplatz an der 
                Resopalwand, die den Türbereich von den Sitzabteilen abtrennt, 
                geräumt und ich war schnell genug, und ergatterte einen 
                Stehplatz mit echter Rückenlehne.  
                 
                Damit wäre dieser Morgen an sich schon gerettet, und ich hätte 
                mich zufrieden am Hin- und Hergewoge der in der U-Bahn 
                durchgeschüttelten Leiber ergötzen können. Aber es sollte ja 
                dann noch viel besser kommen.  
                 
                An der Haltestelle Sendlinger Torplatz kreuzen sich mehrere 
                U-Bahn- und Straßenbahnlinien, und jeder kann sich leicht 
                denken, dass hier in der Stoßzeit chaotische Aus- und 
                Einsteigmanöver stattfinden. So natürlich auch an diesem Tag. 
                Fast hätte mich der Strom der Aussteigenden von meinem 
                privilegierten Stehplatz weggerissen, aber ich konnte mich dann 
                doch halten.  
                 
                Noch ehe der Letzte ausgestiegen war, drängten sich die Ersten 
                schon wieder in den Wagon hinein. Ein Märchenwesen stellte sich 
                drei Zentimeter vor mir auf. Blonde lange Haare wie eine Fee und 
                ein weißes Wollkleid, gerade so lang wie es unbedingt sein muss, 
                und so grob gewebt (oder gestickt oder gestrickt, wer weiß das 
                schon?), dass man deutlich die Kontur des knappen Höschens 
                darunter erkennen konnte, schmiegte sich an ihre Hüften. Diese 
                Hüften!  
                 
                Sie können jetzt davon halten, was Sie wollen, ich bin ein 
                Arsch- und Nasenmensch. Was ich damit sagen will? Gescheite 
                Forscher haben irgendwann herausgefunden, dass ein Mann bei 
                einer Frau zu allererst nach ihren Brüsten schielt. Mich haben 
                sie damals nicht befragt. Ich war ein Flaschenkind und bin es 
                bis heute geblieben. Die Titten interessieren mich bei einer 
                Frau nicht mehr als ihre Fußnägel. Ebenso wenig, ob sie 
                Krampfadern hat oder wie ihr Bauchnabel aussieht oder ob ihre 
                Plauze über den Hosenbund hängt.  
                 
                Mich interessiert als Erstes die Nase. Sie darf nicht zu klein 
                sein und vor allem nicht stumpf. Es muss eine kräftige Nase 
                sein, sonst hat sie schon verloren, dazu ein markantes 
                vorstehendes Kinn, und nach Möglichkeit eine sehnsüchtiger Zug 
                um die fleischigen Lippen. Wenn sie dann aber auch noch einen 
                kleinen aber runden Hintern hat, der sich nach hinten 
                herauswölbt, dann ist es um mich geschehen. Zehn Pferde müssen 
                mich dann festhalten, damit ich nicht hineinbeiße.  
                 
                Ihre Nase konnte ich nicht sehn, da sie mit dem Rücken zu mir 
                stand. Aber diesen Arsch hätte ich mit allen fünf Sinnen 
                vernaschen wollen. Und dann wuchsen ihr auch noch auf den 
                Schulterblättern klitzekleine feine Schweißtröpfchen. Mir war 
                schon ganz schwindlig, da ging die Tür endlich zu.  
                 
                Aber was geschah?  
                 
                In der Sekunde, bevor die beiden Flügel der U-Bahntür klackend 
                aneinanderschlugen, wälzte sich noch wie eine Lawine ein 
                Zwei-Zentner-Koloss in den Wagen. Es entstand einiger Aufruhr, 
                die dicht an dicht stehenden Fahrgäste gerieten aus dem 
                Gleichgewicht, und wurden in konzentrischen Kreisen 
                zurückgedrängt. Jeder musste etwa dreißig Zentimeter 
                zurückweichen. Bis auf die wenigen, die an der Trennwand zu den 
                Sitzplätzen gelehnt standen und daher nicht weichen konnten.  
                 
                Und bis auf diejenigen, die nicht mehr als drei Zentimeter 
                zurück konnten, weil sie dann mit ihrem geilen kleinen Hintern 
                genau auf die - ich nenne es mal so - Unterleibsgegend derer 
                prallten, die wie Felsen in der Brandung an eben dieser Rückwand 
                lehnten.  
                 
                Es war ihr linker Glutäus maximus. Ziemlich genau in der Mitte. 
                Am Äquator könnte man sagen.  
                 
                Mein Schwanz kapierte die ganze Situation mal wieder um einiges 
                schneller als ich. Und wie er das kapierte. Wunder der 
                Physiologie! Allerdings waren seiner Bewegungsfreiheit recht 
                strikte Grenzen gesetzt. Meine Jeans war um die Hüfte rum wie 
                gesagt recht knapp und erlaubte ihm nicht mal, sich bis zur 
                waagrechten aufzurichten. Ich überlegte kurz, ob ich ihn 
                seitlich nach oben drehen sollte. Dann wäre er ganz senkrecht 
                und gut aufgehoben. Aber ich ließ es dann doch bleiben, weil er 
                vielleicht übeer den Hosenbund hinausgeschaut hätte.  
                 
                Die U-Bahn bremste langsam ab für die Einfahrt in die nächste 
                Haltestelle. Die Menschen neigten sich jetzt etwas nach vorn, 
                weg von mir. Auch die Schöne mit dem geilen Hintern kippte einen 
                Zentimeter weg. Ich war versucht, mich einfach auf sie drauf 
                schleudern zu lassen. Aber inzwischen hatte mein Grips die 
                Physiologie eingeholt und lieferte folgende Analyse der 
                Situation:  
                 
                So ein saftiger Arschbacken ist was Feines und wenn man mit dem 
                Schwanz da reinpiekst, dann macht das Spaß. Aber für eine ganze 
                U-Bahnfahrt wäre das ein bischen langweilig, und würde auf 
                längere Sicht keinen weiteren Lustgewinn verschaffen. Also 
                nutzte ich die allgemeinen Masseverlagerungen während des 
                Bremsprozesses dazu, mich mit dem rechten Fuß weiter nach rechts 
                zu schieben, so dass ich erstens genau in der Mitte hinter ihr 
                und zweitens, wegen der Grätsche auch etwas tiefer als vorhin 
                stand.  
                 
                Das Ein- und Aussteigen am Hauptbahnhof dauerte eine Ewigkeit. 
                Aber als die U-Bahn dann mit einem Rück wieder anfuhr, war es 
                wie das Paradies. Sie prallte wieder auf mich drauf, aber jetzt 
                passte ihr Popo an meinen Jeans-beengt abstehenden Schwanz wie 
                das Schloss um einen Schlüssel. Ihre Arschbacken schoben sich 
                über meinen Schwanz und schmiegten sich dann fest an meine 
                Leistengegend. Ich spürte dieses kräftig elastische Rund an 
                meinem Bauch und die dschungelschwüle Enge, die meinen Schwanz 
                umschlossen hielt. Wie ein Pariser stülpte sich das weiße 
                Wollkleid ein. Welche Position ich in anatomischer Hinsicht 
                einnahm, konnte ich nicht wirklich feststellen. Ich wollte es 
                auch nicht wissen. Die Haare waren noch von der morgendlichen 
                Dusche her seidig und leicht elektrostatisch aufgeladen. Sie 
                kitzelten sanft und doch kräftig mein Kinn. Die Schweißtröpfchen 
                auf den Schultern und dem tief ausgeschnittenen braunen Rücken 
                begannen jedoch allmählich, sich zu einem ganz leicht fettigen 
                Film zu verdichten. Eine frisch gewaschene Frau ist etwas 
                Feines. Aber am meisten Sex-Appeal hat eine frischgewaschene 
                Frau, deren Körper gerade damit beginnt, wieder die Spuren 
                seines pulsierenden Lebens abzuscheiden.  
                 
                Vorsichtig und so langsam, dass sie die Bewegung kaum wahr nahm, 
                schob ich das Becken vor und drückte sie von mir weg. Dann wich 
                ich blitzschnell zurück und Sekundenbruchteile später kam sie 
                wieder wuchtig auf mich drauf geprallt.  
                 
                Das kam gut. Ich stieß sie weg und ließ sie wieder auf mich 
                runter plumpsen. Ihr ganzes Gewicht auf diese eine Stelle. Sanft 
                im Takt zum Ruckeln der U2.  
                 
                Ich spürte dieses wohlbekannte Prickeln den Rücken rauf und 
                runter. Das bedeutete, dass bei mir die ersten 
                Feuchtigkeitströpfchen abgesondert wurden.  
                 
                Mir schoss der Gedanke durch den Kopf, ob es nicht viel schöner 
                wäre, die Dame zu überreden, mit mir in eine Hotelzimmer zu 
                gehen und dort in gemütlicher Atmosphäre und in aller Ruhe und 
                so weiter. Nein! So eine Chance wie diese erlebt man nur einmal 
                und nur für einen Augenblick. Das kannst du nicht konservieren 
                und das kommt auch nicht wieder. Und du kannst es auch nicht auf 
                einem frischbezogenen weißen Hotelbettlaken wiederbeleben. Und 
                wenn er eben jetzt in einer vom vielen Waschen viel zu engen 
                Jeans eingesperrt ist, dann ist es eben so. Take it or leave it.
                 
                 
                Und es gefiel mir.  
                 
                Und ich glaube, ihr gefiel es auch. Irgendwie muss sie doch was 
                gemerkt haben!  
                 
                An der Haltestelle Königsplatz wäre ich fast gestorben, obwohl 
                gar niemand ein- oder ausstieg. Aber dann! Als die U-Bahn wieder 
                anfuhr und ihr Arsch das kleine Zelt unter sich begrub. Sie lag 
                geradezu auf mir drauf.  
                 
                Als der Zug um 8.05 vom Josephsplatz anfuhr, geschah es endlich. 
                Jeder weiß, was ich meine. Wir waren noch mal mit voller Wucht 
                zusammengeprallt und dann stand das Hirn still, das Herz stand 
                still, und für eine Sekunde glaubte ich zu sterben. Dann fing 
                das Herz wieder an zu schlagen, geriet aber gleich ins Stolpern 
                und jetzt diese wunderbare Implosion im Kopf, das plötzliche 
                Vakuum, während das ganze Blut in Strömen nach unten läuft. Das 
                weiße Kleid sieht plötzlich grün-gelb aus und das monotone 
                Rauschen der Unterhaltungen um uns rum wird zu einem hellen 
                Gesang. Ich spürte das Warme in der Unterhose. Reflexhaft noch 
                ein letztes Zustoßen. Das wars dann also jetzt.  
                 
                Nur zwei Minuten nach dem Josephsplatz kommt der 
                Hohenzollernplatz. Sie stieg aus. Ich hatte endlich eine Chance, 
                ihr Gesicht zu sehen. Eine kräftige Nase wie Steffi Graf. Dazu 
                ein charaktervolles Kinn. Ihre Lippen konnte ich kaum sehen, 
                weil sie hastig der Rolltreppe entgegeneilte. Schon blitzte nur 
                noch ihr weißes Kleid zwischen Anzügen und Studentenkluft 
                hervor. Sie hatte nicht einmal umgedreht.  
                 
                Vom Scheidtplatz aus ging ich zu Fuß weiter zur Arbeit. Es würde 
                zwar eine Dreiviertelstunde dauern, aber schließlich musste ja 
                meine Hose noch trocknen.  
                 
                Ich habe seitdem immer wieder darauf geachtet, aber ich habe sie 
                nie mehr getroffen. Sie wird doch nicht etwa so geschockt 
                gewesen sein, dass sie sich danach ein Auto gekauft hat. Flecken 
                habe ich glaube ich nicht auf das Kleid gemacht. Aber vielleicht 
                musste sie ja nur an diesem einen Tag diese Strecke fahren. 
                Extra für uns. 
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