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                Offenbar hatte er neue Nachbarn bekommen. Zum ersten mal seit 
				fast drei Monaten konnte man Licht scheinen sehen. Mehr war 
				sonst noch nicht auf der zweiten Etage zu sehen. Da er müde war, 
				beschloss er den obligaten Antrittsbesuch zu verschieben, wenn 
				die Wohnungstür nicht gerade offen wäre. Am Klingelschild konnte 
				er noch keinen neuen Namen entdecken. Der parallele Klingelknopf 
				hatte noch das Leerschild. Er schloss die Haustür auf, leerte 
				seinen Briefkasten und stieg die zwei Etagen zu seiner Wohnung 
				hoch. Niemand begegnete ihm, was abends um halb neun aber auch 
				nichts verwunderliches war. 
				 
				In seiner Wohnung legte er die schwere Dienstkleidung ab und 
				machte es sich in einer Sporthose und Shirt bequem. Auf seinem 
				Bett liegend zappte er mit der Fernbedienung zwischen den 
				Fernsehprogrammen hin und her. Er naschte einige kernlose 
				Trauben und trank Wasser dazu. Der lange Arbeitstag hatte ihn 
				geschafft. Schon um halb zehn schaltete er Licht und Fernseher 
				aus. 
				 
				Als er in der Nacht erwachte, es war vier Uhr, wusste er nicht 
				was mehr dazu beigetragen hatte. Seine gefüllte Blase oder aber 
				dieses leise aber durchdringende schluchzen aus der 
				Nachbarwohnung. Er stellte sich die bitteren Tränen vor, die 
				dort drüben gerade vergossen wurden. Im weiteren Verlauf 
				schenkte er dem ganzen keine weitere Bedeutung. Erst als er 
				dieses schluchzen schon am nächsten Abend wieder wahr nahm, 
				rückte es in seinen Fokus. 
				 
				Am dritten Tag, es war Freitag, war er schon um sechs Uhr am 
				Abend zu Hause. Im Garten hinter dem Haus saß eine Frau mit Buch 
				in der Hollywoodschaukel, ein viel zu großer Junge spielte in 
				dem kleinen Sandkasten. Das werden wohl die neuen sein, 
				zumindest ein Teil davon, dachte er. Auch in der folgenden Nacht 
				waren die selben Geräusche zu hören. 
				 
				Samstagmorgen hörte er in der Nachbarwohnung Geräusche und 
				Stimmen, die eher ausgelassen wirkten. Da sich immer noch kein 
				Name an der Klingel befand, ging er mit Brot und Salz bewaffnet 
				daran und schellte. Eine Frau, vielleicht so Anfang bis Mitte 
				dreißig, öffnete ihm die Tür. 
				 
				"Hallo, ich bin Niklas Mosch, ihr Nachbar. Ich wollte sie hier 
				im Haus willkommen heißen." 
				 
				Er überreichte ihr Brot und Salz, wobei sie das Brot ein wenig 
				ungeschickt fallen ließ. Schnell hob Niklas es auf und reichte 
				es ihr erneut an. 
				 
				"Danke Herr Mosch. Ich heiße Frida Roeder, kommen Sie bitte 
				herein. --- Eva! Marc! Kommt ihr mal bitte." 
				 
				Sie wandte sich Niklas wieder zu, der schon die herbeieilenden 
				Kinder sah. 
				 
				"Das hier ist der Herr Mosch, das sind Eva und Marc. Sagt bitte 
				Hallo." 
				 
				Die Kinder taten wie ihnen geheißen und schüttelten Niklas sogar 
				die Hand. Marc hieß also der Junge aus dem Sandkasten. Danach 
				gingen sie in ihre Zimmer zurück. Sie bot Niklas einen Kaffee 
				an, worüber sie in ein zunächst oberflächliches Gespräch 
				verfielen. "Da ich handwerklich nicht so begabt bin, dauert es 
				alles hier etwas länger, daher sieht es hier noch so 
				unordentlich aus. Könnten Sie mir vielleicht zeigen, wie ich das 
				mit dem Klingelschild machen muss. Da es ja keinen Hausmeister 
				gibt, sind die Mieter selbst dafür zuständig." 
				 
				Er nahm das von der Größe her passende Papierschild, was auf dem 
				Tisch lag. Darauf stand : Frida, Eva und Marc Roeder. Einen Mann 
				schien es demnach nicht zu geben. 
				 
				"Einen Augenblick bitte, ich bin gleich zurück. Nicht wundern 
				wenn es Zwischendurch schellt. Das kann beim rein schieben des 
				Namensschildes passieren." Schnell huschte er in seine Wohnung, 
				holte einen kleinen Schraubendreher und lief runter um am 
				Klingeltableau das Namensschild einzusetzen. Drei Minuten, 
				nachdem er losgezogen war, konnte er Vollzug melden. 
				 
				"Wenn ich sonst noch behilflich sein kann, immer raus damit. Bis 
				Mittag hätte ich Zeit." 
				 
				Sie überlegte nicht lange, sondern hatte sofort einen Auftrag 
				für ihn. 
				 
				"Die Lampen mit den Baufassungen habe ich ja noch selbst 
				geschafft, aber jetzt habe ich schon Lampen für die Kinderzimmer 
				gekauft, weiß aber nicht, wie ich das machen soll. Wenn Sie mir 
				da helfen könnten, wäre das sehr nett." 
				 
				Er schaute sich kurz um: 
				 
				"Dann zeigen Sie mir noch die Gegebenheiten, damit ich dann das 
				notwendige Werkzeug rüber holen kann." 
				 
				Nachdem er alles in Augenschein genommen hatte, holte er bei 
				sich eine stabile Leiter, Bohrmaschine und diverse 
				Schraubendreher und Zangen. Zuerst installierte er die 
				Seilzuglampe in Evas Zimmer, die richtig begeistert war. 
				 
				"Danke Herr Mosch. Ich bin froh das sie uns helfen. Mama ist da 
				vollkommen unbegabt." 
				 
				Eva strahlte ihn förmlich an. 
				 
				"So darf aber eine junge Dame aber nicht über die Mama sprechen. 
				Du möchtest doch bestimmt auch nicht, das man Deine Schwächen 
				nach außen trägt, oder?" 
				 
				Etwas verlegen senkte Eva den Kopf. 
				 
				"Sie haben ja recht, aber es ist einfach nicht leicht, über 
				alles hinwegzusehen." 
				 
				Eva schaute verstohlen Richtung Küche, wo ihre Mutter noch zu 
				hören war. 
				 
				"Mama verdient genug Geld, das es uns gut geht. Aber im Haushalt 
				ist sie eine Niete. Sie kann weder Kochen noch Backen. Die 
				Wäsche schafft sie so gerade eben." 
				 
				Jetzt konnten beide Fridas klackernde Absätze vernehmen, wodurch 
				das Gespräch zwischen Eva und Niklas abrupt beendet wurde. Da er 
				aber die junge Dame noch ein wenig zurechtweisen wollte, kam ihm 
				eine Idee. "Wenn die Lampe bei Deinem Bruder gleich dran ist, 
				könntet ihr mit Schwimmen gehen. Dann hätte die Mama mal etwas 
				Zeit für sich. Was haltet ihr davon?" 
				 
				Er schaute Eva und Marc, dessen Kinderzimmertür er gerade 
				geöffnet hatte, an. Die Kinder wollten gerne, Frida hatte 
				Bedenken, gab aber dann nach. Nachdem auch bei Marc die neue 
				Lampe installiert war, machte Niklas die notwendige Ansage: 
				 
				"In zwanzig Minuten hole ich euch hier ab. Schaut zu, das ihr 
				alles bis dahin zusammen habt." Dann ging er zur Wohnungstür, 
				während die Kinder sofort in ihren Schränken auf die Suche 
				gingen. "Danke Herr Mosch , macht es Ihnen wirklich nichts aus 
				mit den zwei Rackern. Vierzehn und elf ist eine anstrengende 
				Alterskombination." 
				 
				Er schaute sie gelassen an: "Da ich Ausbildungsleiter im 
				Kanalbau bin, dürfte diese Altersklasse für mich eher amüsant 
				sein. Wenn wir um siebzehn Uhr wieder zurück sind, werde ich mir 
				aber erst ein Urteil erlauben. Bis gleich." Schon war er durch 
				die Wohnungstür entschwunden. Kurz vor zwölf Uhr saßen die 
				beiden Kinder bei ihm im Auto. 
				 
				"Spätestens um viertel vor fünf treffen wir uns hier am Auto. 
				Ihr wollt ja sicher selbst entscheiden, was ihr macht, oder?" 
				 
				Die beiden nickten und so sahen sich Niklas und Marc schon unter 
				der Dusche wieder. Niklas hatte eine ganz normale Badehose an, 
				Marc eine Schwimmshorts. Ohne das Marc es merkte, konnte Niklas 
				ihn ausfragen. So wusste er nach der Dusche das Frida sich vor 
				knapp drei Monaten von ihrem langjährigen Lebensgefährten 
				getrennt hatte, weil dieser sie betrogen hatte. Von der 
				Zimmeraufteilung wusste er jetzt auch, das Frida an seiner 
				Schlafzimmerwand ihr Schlafzimmer hatte. Also war sie es wohl, 
				die er immer hörte. Dann gingen beide in der Schwimmhalle erst 
				mal ihrer Wege. 
				 
				So gegen dreizehn Uhr bekam er auf seiner Wärmebank Besuch. Nach 
				dem er seine fünfundzwanzig Pflichtbahnen geschwommen war, hatte 
				er es sich gerade erst bequem gemacht. Eva gesellte sich zu ihm. 
				Sie hatte einen ziemlich gewagten Bikini an, der ihre schon 
				erheblichen weiblichen Reize voll zur Geltung brachte. Viele 
				Frauen hätten sie um ihre Oberweite beneidet, das war Niklas 
				klar. Das was unter dem Uni Pullover schon zu vermuten war, kam 
				jetzt zur Präsentation. 
				 
				"Hallo Eva , das ist aber sehr gewagt. Hat Deine Mutter keine 
				Angst, wenn Du so ins Schwimmbad gehst?" 
				 
				Eva sah ihn mit beschwörenden Augen an: "Mama hätte mich nie so 
				gehen lassen. Ich fand den Bikini aber so toll, das ich ihn mir 
				gekauft habe, als er im Schlussverkauf zum halben Preis zu haben 
				war. Bitte sagen Sie nichts zu meiner Mutter." 
				 
				Niklas grinste sie jetzt an, jetzt hatte er die Trumpf Karte in 
				Händen. 
				 
				"Du hast Dich vorhin über Deine Mutter ausgelassen, als wärst Du 
				schon mit den Tugenden einer Erwachsenen ausgestattet. Warum 
				machst Du Deine Mutter schlecht?" Eva stand die Verlegenheit ins 
				Gesicht geschrieben: 
				 
				"Bitte nicht falsch verstehen Herr Mosch. Ich liebe Mama trotz 
				ihrer Unzulänglichkeiten. Aber seit drei Monaten gab es nichts 
				selbst gekochtes mehr. Pizza und Pommes kann ich nicht mehr 
				sehen. Sagen Sie bitte Mama nichts von dem Bikini. Sie weint 
				doch so ----- ," Eva stockte, ihr war bewusst geworden, das sie 
				zu viel erzählte. 
				 
				Sie wurde rot, so unangenehm war es ihr. Lautlos fing sie an zu 
				weinen. Niklas konnte die Tränen laufen sehen. Er stand auf und 
				holte sie zurück, da sie davonlaufen wollte. 
				 
				"Komm mal her," daraufhin blieb Eva stehen und Niklas nahm sie 
				in den Arm. "Keine Angst, Du hast mir nur erzählt, was ich in 
				den letzten drei Nächten gehört habe. Das Schluchzen konnte ich 
				bei mir deutlich hören, nur wusste ich nicht, wer es war. Ich 
				werde Dich und Deinen Bikini nicht verraten. Du musst mir aber 
				versprechen, es Deiner Mutter bei Gelegenheit zu beichten. Es 
				ist dann auch für Deine Mutter einfacher, Dir zu vertrauen." 
				 
				Erleichtert sah Eva ihn jetzt an, trocknete ihre Tränen ab und 
				setzte wieder ein unbeschwertes Gesicht auf. "Danke Herr Mosch. 
				Sie sind wirklich ein toller Typ. Leider kann ich nicht alles 
				beeinflussen." Schon wieder war ihr was raus gerutscht, aber 
				dieser neue Nachbar hatte eine so freundliche und warme Art, das 
				man seine Zurückhaltung verlor. 
				 
				"Wie hast Du das denn gemeint, Eva. Ich sehe das Du Deiner 
				Mutter helfen willst, aber Angst hast, alles zu verraten. Ich 
				würde Deiner Mutter auch gerne helfen, da sie mir sehr gut 
				gefällt. Du und Marc dürfen mich auch Niklas nennen. Ich wäre 
				euch gern ein guter Freund, wenn ihr wollt." Evas Augen bekamen 
				einen besonderen Glanz. 
				 
				Danke Niklas. Wenn ich etwas beeinflussen könnte, würde ich mir 
				wünschen das Sie, äh Du und Mama zusammen kommen." Niklas 
				lächelte, so machte er es auch in der Lehrwerkstatt, wenn er 
				Seelen mitnehmen musste. 
				 
				"Zu Deinem Wunsch gehören immer zwei die wollen. Wie stark ist 
				Marc denn involviert?" 
				 
				Eva schluckte, fragte dann nach: "was bedeutet denn involviert?" 
				 
				Niklas schmunzelte: "Involviert, heißt, wie viel weiß Marc oder 
				hat er mitbekommen. Habt ihr Geschwister euch schon darüber 
				unterhalten?" 
				 
				Eva winkte jetzt Marc ran "Sag mal Brüderchen, was hältst Du von 
				Niklas? Wir dürfen ihn Niklas nennen. Wäre er was für Mama?" 
				Marc war reifer als man es für einen elfjährigen erwarten würde. 
				 
				"Also Niklas, ich hätte nichts dagegen. Mama heult doch nur 
				noch, wenn sie meint wir würden es nicht mitbekommen. Damian 
				konnte halbwegs ordentlich kochen. Aber er hat Mama ständig 
				betrogen. Auch wenn Mama jetzt immer noch weint, finde ich es 
				besser so. Meinen Segen hast Du, aber wehe ich erwische Dich das 
				Du Mama betrügst!" 
				 
				Marc hatte eine klare Ansage gemacht. Die beiden gefielen Niklas 
				mit zunehmender Dauer immer besser. Er fühlte sich schon als 
				Vater. Aber der zweite Schritt sollte nicht vor dem ersten sein. 
				"Ich werde wohl einige Zeit brauchen um an eure Mutter ran zu 
				kommen. Aber woher stammt eure Lockerheit, bei solch heiklen 
				Fragen?" 
				 
				Eva versuchte zu erklären, das sie mit dem DDR - Gen ihrer 
				Großeltern aufgewachsen seien. In den Sommerferien, wenn sie mit 
				den Großeltern an die Ostsee fuhren, waren sie immer schon am 
				FKK Strand gewesen, von klein auf. 
				 
				"Hier duschen meine Mitschülerinnen noch nicht mal nach dem 
				Sportunterricht. Da sind wir doch frei aufgewachsen." 
				 
				Gewisse Lebensfreiheiten des Ostens, würde manchem hier auch mal 
				gut tun. Niklas Gedanken waren jetzt bei Frida. Wie konnte er 
				sie auch für sich gewinnen? Um siebzehn Uhr lieferte er seine 
				jungen Freunde pünktlich ab. Frida hatte tatsächlich sichtbar 
				für Ordnung gesorgt. "Danke Herr Mosch, das hat mir wirklich 
				sehr geholfen. Darf ich Sie heute Abend auf ein Glas Wein 
				einladen?" 
				 
				Niklas sah den ersten Hoffnungsschimmer am Horizont. 
				 
				"Sie haben aber doch noch reichlich zu tun. Wie wäre es, wenn 
				Sie den Wein mitbringen und mit Kind und Kegel um acht zum 
				Abendessen zu mir kommen. Eva und Marc mögen doch bestimmt fast 
				alles, oder?" Frida musste nicht überlegen da alle eins nicht 
				mochten: "Außer Leber und saure Nieren essen wir eigentlich 
				alles. Aber ist das nicht ein bisschen viel Nachbarschaftshilfe 
				an einem Tag?" 
				 
				Wie ein Kavalier alter Schule hauchte er ihr einen Kuss auf die 
				Hand und empfahl sich. Nun hatte Frida Zeit ihre Kinder über den 
				Nachbarn auszufragen, da er ihr sehr gut gefiel. Beide wussten 
				unterschiedliches zu berichten. Eva schwelgte förmlich, wenn sie 
				von Niklas erzählte. Das er die Kinder als vollwertige Personen 
				annahm, machte ihn auch für sie immer sympathischer. Bei solcher 
				Schwärmerei fragte Frida dann urplötzlich: "Hast Du Dich etwa in 
				Deinen Niklas verliebt, Eva? Es wäre ein bisschen früh." 
				 
				Eva fing herzlich an zu lachen: "Etwa eifersüchtig? Spaß 
				beiseite Mama. Ich weiß selbst das ich noch zu jung bin. Aber 
				als Vertrauensperson hätte ich ihn unheimlich gern. Was man sich 
				ein brockt, muss man auch selbst auslöffeln. Er hat mich nicht 
				verraten, ich muss Dir was beichten Mama. Niklas sagte ich 
				sollte es bei Gelegenheit tun, aber hatte mit seinem Unterton 
				recht. Den Bikini den wir im Sommer in der Stadt gesehen hatten, 
				der Dir zu knapp gehalten war, habe ich im Schlussverkauf zum 
				halben Preis gekauft. Heute bot sich die Gelegenheit ihn 
				anzuziehen. Ich fand ihn Ratten scharf." 
				 
				Frida war erstaunt, wie erwachsen sich Eva verhielt. 
				 
				"Dann packt eure Badesachen mal schnell in den Trockner. Ich 
				möchte dann nachher auch mal sehen, wie Dir der Bikini steht. 
				Was hat Dein Niklas genau gesagt?" 
				 
				Eva gab ihrer Mutter die Beutel mit den Badesachen und wunderte 
				sich über die gelassene Reaktion. Mit mindestens zwei Wochen 
				Hausarrest hatte sie gerechnet. 
				 
				"Wortwörtlich schaffe ich nicht mehr aber ungefähr so war es : 
				Ich werde Dich und Deinen Bikini nicht verraten, aber Du musst 
				es Deiner Mutter selbst beichten. Nur dann kann sie Dir 
				vertrauen. Er wollte mir wohl damit zeigen, das ich mit 
				eigenverantwortlichem Handeln, langsam erwachsen werde." 
				 
				Die Interpretation ihrer Tochter gefiel ihr neben der ganzen Art 
				schon sehr. Dieser Mann schien einen sehr guten Einfluss auf den 
				sonst so zickigen Teeny zu haben. Aber auch Marc hatte das 
				kindliche in den letzten Wochen verloren. 
				 
				"Kommt mal zu mir, ihr beiden," sie umarmte beide sehr 
				inniglich. Dann gab sie beiden auch noch einen Kuss. 
				 
				"Ich muss mich bei Euch entschuldigen. Vor lauter Selbstmitleid 
				habe ich Euch vollkommen vernachlässigt. Da muss ein Fremder 
				kommen um mir die Augen zu öffnen." Eine ganze weile knuddelten 
				die drei jetzt zusammen. Es tat allen gut. Marc brachte es dann 
				auf den Punkt: 
				 
				"Vor etwas mehr als acht Stunden haben wir Niklas kennengelernt. 
				Jetzt sind wir alle begeistert. Ich wünsche mir, das Du mit 
				Niklas klar kommst, Mama. Dann muss ich nämlich nicht mehr 
				traurig sein, weil Du jede Nacht weinst." 
				 
				Einen Moment entgleisten Frida die Gesichtszüge, dann drückte 
				sie ihre beiden noch fester. 
				 
				"Ich habe die liebsten Kinder der Welt. In Grund und Boden 
				könnte ich vor Scham versinken. Wie kann ich das Euch jemals gut 
				machen?" 
				 
				Wie aus einem Munde antworteten die beiden: "Gib Dir und Niklas 
				eine Chance und vergiss Damian endlich. Der war ein Arsch." 
				 
				Mit Tränen in den Augen steckte sie schnell die Sachen in den 
				Trockner. 
				 
				"Und ihr meint, das ich bei eurem tollen Niklas eine Chance 
				habe?" Die beiden nickten heftig. 
				 
				"Wir wollen doch nur das Du wieder glücklich bist, Mama. Und 
				Niklas hat sich in Dich verguckt. Das haben wir aber nicht 
				erzählt, falls er mal fragt, ja?" 
				 
				Eva hatte schnell einen verbalen Schutzwall gebaut. Frida gab 
				dann mal einen Einblick in ihre Gefühlswelt, ohne das es ihr 
				bewusst war. 
				 
				"Wisst ihr, ich war wie vom Donner gerührt, als er hier zur 
				Begrüßung geschellt hat. Warum ist er denn noch Single? Weiß das 
				auch schon einer von Euch?" 
				 
				Aber da mussten beide mit dem Kopf schütteln. Frida suchte jetzt 
				die Weinflaschen zusammen, eine Steige mit Saft hatte sie auch 
				gegriffen. "Womit können wir Niklas denn Schocken. Irgendeine 
				Schwäche muss er doch auch haben, oder?" Frida stellte die Frage 
				in den Raum, aber so richtig was einfallen wollte ihnen nicht. 
				Dann hatte Eva die zündende Idee. 
				 
				"Wir sollten ein Wahrheitsspiel machen. Mama, wenn Du Deine 
				Fragen richtig formulierst, wirst Du bestimmt auch Antworten 
				bekommen. Er ist aufrecht genug da nicht zu kneifen." 
				 
				Frida nickte anerkennend. 
				 
				"Du scheinst ja wirklich große Stücke auf ihn zu halten. Ich 
				werde mir was einfallen lassen." In der knappen Stunde die noch 
				bis zu ihrer abendlichen Veranstaltung blieb, bastelte Frida 
				schnell ein Wahrheit oder Pflicht Monopoly zusammen. Auf der 
				anderen Seite der zweiten Etage herrschte ein geschäftiges 
				Treiben in der Küche. Niklas legte gerade das gewürfelte Gemüse 
				für die Soße mit in den Bratentopf. Der Schweinerollbraten war 
				schon mehr als eine Stunde auf kleiner Flamme langsam gegart. 
				Den Braten hatte er eigentlich für Sonntag geholt, daher war er, 
				nachdem er den Braten gewürzt und angebraten hatte, zum 
				Supermarkt gefahren um noch so einiges einzukaufen. In der 
				Zwischenzeit schmorte der Braten schön vor sich her. Aus den 
				frischen Erdbeeren und Mascarpone bereitete er ein cremiges 
				Dessert, was er jetzt ins Gefrierfach stellte. Das einzig 
				frische Gemüse, was er bekommen konnte, war neben Spargel der 
				Feldsalat. Den Salat packte er ins Gemüsefach und schälte 
				anschließend Kartoffeln und Spargel. Die fast gegarten 
				Kartoffeln drehte er in dreiviertel durch ab, da sie ohne Kochen 
				jetzt nachgaren konnten. Der Spargel bestand auch den Test, so 
				das er sich jetzt um die holländische Soße kümmern konnte. Das 
				Eigelb und Buttergemisch verlangte nach voller Aufmerksamkeit da 
				sonst der Gerinnungsfaktor ins Spiel kommt. Im Kaltwasserbad 
				fügte er noch Salz, weißen Pfeffer und ein paar Zitronenspritzer 
				hinzu, während er mit dem Schneebesen weiter rührte. Er befreite 
				den Rollbraten jetzt von seinem Netz und schnitt ihn in 
				Scheiben, die er auf einem gut vorgewärmten Teller anrichtete. 
				Mit dem Stabmixer pürierte er das weiche Gemüse im Bratentopf, 
				fügte Sahne und etwas Bratensaft hinzu und ließ die Soße durch 
				das weitere Pürieren, aufschäumen. 
				 
				Er wollte gerade die Tischdekoration mittels Kerzen vollenden , 
				da schellte es an seiner Wohnungstür . Als er die Tür geöffnet 
				hatte , erblickte er drei mit Getränken und einer Tüte beladene 
				Personen , die er herein bat . Nach dem die Wohnungstür wieder 
				geschlossen war , legte Frida dann los: 
				 
				"Danke nochmals für die Einladung, Herr Mosch. Da Sie sich mit 
				meinen Kindern schon so gut verstehen, sollten wir uns 
				vielleicht auch duzen? - Ich bin die Frida !" 
				 
				Niklas war erleichtert nicht den ersten Schritt tun zu müssen. 
				 
				"Sehr angenehm Frida. Ich bin der Niklas. Darf ich euch zu Tisch 
				bitten?" Als Vorspeise servierte er einen kleinen Salat aus 
				Zwiebel Gurke Tomate und Eisbergblättern mit einem süßsauren 
				Dressing und gerösteten Pinienkernen. 
				 
				"Fangt ruhig schon mal an, ich habe meinen Salat schon eben 
				gegessen." 
				 
				Nun zündete er die Kerzen an und holte schon mal die 
				Erdbeermascarpone aus dem Eisfach. Auch Spargel und Kartoffeln 
				kamen auf die vorgewärmten Platten. Die holländische Soße füllte 
				er noch schnell in die Sauciere, dann konnte er den Tisch mit 
				den Köstlichkeiten richten. 
				 
				Der Salat hatte allen gemundet . Das zufriedene und glückliche 
				Gesicht von Eva, war sein Gradmesser. Er räumte die kleinen 
				Salatteller ab, so das alle sich die Hauptspeise selbst nehmen 
				konnten. Frida sorgte für die Getränke, aber alle waren jetzt 
				nur mit Essen beschäftigt. Mit großer Freude nahm es Niklas zur 
				Kenntnis, das es ihnen wohl mehr als gut schmeckte. Alle hatten 
				noch mal nach genommen, Marc und Eva teilten sich in der 
				nächsten Runde die Reste. Es war restlos alles aufgegessen 
				worden. 
				 
				Etwas peinlich berührt entschuldigte sich Frida jetzt: 
				 
				"Ich hoffe Du denkst jetzt nicht schlecht von uns, weil wir so 
				verfressen sind. Aber es hat so gut geschmeckt, da konnten wir 
				nicht anders. In keinem Restaurant habe ich jemals besser 
				gegessen. Danke und nochmals Danke." 
				 
				Die Erdbeermascarpone wurde ähnlich verschlungen. Danach stand 
				Eva auf und ging um den Tisch zu Niklas und drückte ihn. "Gibt 
				es irgendetwas was Du nicht kannst Niklas?" 
				 
				Ihre Frage war zwar beiläufig gestellt, machte ihm aber zu 
				schaffen. 
				 
				"Da gibt es wohl mehr als ich weiß, was ich nicht kann." 
				 
				Er beließ es bei der oberflächlichen Antwort, da er ja auch noch 
				die drei erst völlig kennen lernen wollte. Wieder ergriff Eva 
				die Initiative: 
				 
				"Mama hat ein Wahrheit oder Pflicht Spiel gebastelt, weil wir 
				Dich kennen lernen möchten. Es ist aber zu unfair auf Dich 
				zugeschnitten. Was haltet ihr davon, wenn sich jeder seine 
				neugierigen Fragen selbst ausdenkt? Die Pflichtaufgaben können 
				wir ja nehmen." Niklas grinste, da das Interesse an ihm wohl 
				tatsächlich auch bei Frida vorhanden war. Eva hatte ihm einen 
				schönen Weg bereitet, wofür sie jetzt was bei ihm gut hatte. 
				 
				"Wenn es jetzt aber so ans Eingemachte geht, sollten wir vorher 
				Brüderschaft trinken. Was meint ihr?" 
				 
				Zuerst kam Marc dran, dem es etwas peinlich war. Danach Eva, die 
				den Kuss, obwohl er ja nur Sekundenbruchteile dauerte, genoss. 
				Auch Frida empfand seine Lippen als sehr angenehm. Alle kamen 
				nach der Reihe dran, wobei Eva lange die einzige war, die 
				Pflichtaufgaben erfüllen musste. Gerade bekam sie die Aufgabe 
				ihre Lieblingskleidung anzuziehen. Sie ging nach Nebenan um dem 
				ganzen Rechnung zu tragen. Die Wahrheitsfragen waren bisher 
				zurückhaltend, wie das ganze Spiel. Das sollte sich mit Evas 
				Rückkehr ändern. Natürlich hatte sie den Bikini aus dem Trockner 
				geholt und angezogen. Sie konnte sich das bei der Top Figur 
				leisten, doch war es sehr aufreizend. Frida wusste nicht, was 
				sie dazu sagen sollte. Zum einen stand es Eva sehr gut, da sie 
				auch eine sehr weibliche Erscheinung war. Andersherum war es 
				natürlich ein enormes Gefährdungspotential. 
				 
				"Ich bin beeindruckt meine kleine. Der Bikini steht Dir sehr gut 
				ist aber zu gefährlich. Nur wenn ich dabei bin, darfst Du ihn 
				tragen. Das ist entgegenkommend genug, oder?" 
				 
				Niklas fand die Entscheidung angemessen, Eva hielt aber dagegen: 
				 
				"Du hast doch so selten Zeit. Wenn Niklas als Sicherung auch 
				gilt, hätte ich wenigstens ab und zu Gelegenheit das schöne 
				Stück zu tragen." 
				 
				Frida schaute jetzt Niklas an, so wie es sonst Eltern 
				untereinander machen. 
				 
				"Wenn Niklas öfters mit euch Schwimmen gehen sollte, bin ich 
				einverstanden." 
				 
				Niklas nickte und Eva jubelte innerlich. Dann stellte Eva die 
				weniger zurückhaltenden Fragen: "Warum bist Du noch nicht 
				verheiratet, Niklas?" 
				 
				Bislang war das Spiel eher harmlos gewesen. Jetzt bekam es neue 
				Dimensionen. 
				 
				"Jede Antwort die ich jetzt gebe, wirft neue Fragen auf. 
				Eigentlich kennt mich hier niemand wirklich. Aber der heutige 
				Tag hat mir gezeigt, das man mit Offenheit bei den richtigen 
				Personen, viele Umwege umgehen kann. Dafür muss ich Marc und Eva 
				danken. Last uns noch mal anstoßen, da es gleich eine längere 
				Geschichte wird." 
				 
				Er füllte die Gläser noch mal nach, da meldete sich Eva noch mal 
				zu Wort. 
				 
				"Ich wollte Dich nicht angreifbar machen. Wir sind nur 
				interessiert, da Du mir heute in der kurzen Zeit zu mehr 
				Charakterstärke verholfen hasst, als ich mir hätte vorstellen 
				können. Danke Niklas." 
				 
				Am heutigen Tag war aus einem Kind, eine junge Frau geworden. 
				Das hatte auch Frida die ganze Zeit bemerkt. In ihrem Gesicht 
				ließ sich der Stolz auf die Tochter ablesen. Niklas sprach nun 
				aus was Frida gerade gedacht hatte: 
				 
				"In meiner langen Zeit als Ausbilder habe ich noch nie einen 
				solchen Tag erlebt . Innerhalb weniger Stunden durfte ich Teil 
				eines Wunders sein. Ein Mädchen hat sich zur patenten jungen 
				Frau entwickelt. Ich danke Dir Eva, dass ich das miterleben 
				durfte. Und auch Marc ist viel viel weiter als die meisten 
				seines Alters." 
				 
				Er prostete den dreien zu, während Frida ihre Kinder in den Arm 
				nahm und küsste. Dann setzte Niklas zu seinen Ausführungen an. 
				Es wurde ein langer Lebenslauf. Sie erfuhren das er 
				siebenunddreißig war, also nur ein Jahr älter als Frida, wobei 
				sie ihn wesentlich jünger geschätzt hatte. Auf Evas 
				Beziehungsfrage, hatte er eine ähnliche Antwort, wie man sie von 
				Frida erwarten würde. Niklas hatte schon sieben Jahre mit Luisa 
				zusammengelebt und war im Begriff sie zu heiraten, als er sie 
				mit seinem besten Freund im Bett erwischte. Beide waren danach 
				für ihn gestorben. Das war jetzt fünf Jahre her. Er hatte auch 
				nicht mehr gesucht, da er lange mit der Enttäuschung zu kämpfen 
				hatte. Dann wagte er sich zum ersten mal richtig vor. 
				 
				"Drei Tage habe ich das Schluchzen an meiner Wand gehört, hatte 
				die bitteren Tränen vor Augen, nach dem Schwimmbad wusste ich 
				auch wer die Person ist. Lass es raus Frida, es hilft!" 
				 
				Er sah sie an, so das es kein Entrinnen gab. "Ich möchte erst 
				mal die Pflichtaufgabe machen um mich zu sammeln." 
				 
				Sie zog einen Zettel. Die Aufgabe war eigentlich einfach. Ziehe 
				die Bekleidung an in der Du Dich am wohlsten fühlst. Die anderen 
				lasen den Zettel auch. Nur Eva wusste was jetzt kommen würde, 
				wenn ihre Mama ehrlich blieb. 
				 
				"Wie sagt man so schön, vom Regen in die Traufe ist es nicht 
				weit." 
				 
				Damit begann Frida sich auszuziehen. Eva hatte ihrer Mutter 
				soviel Mut in dieser Situation nicht zugetraut. Ohne Schuhe oder 
				Kleidung, nackt setzte Frida sich jetzt wieder auf den Stuhl. 
				 
				Aus Solidarität hatte auch Eva schnell ihren Bikini abgelegt. 
				Selbst der schüchterne Marc tat es ihnen gleich, so dass Niklas 
				sich am FKK Strand wähnte. Er legte jetzt auch seine Kleidung 
				ab, schob aber sofort eine Bemerkung nach: 
				 
				"Ich war noch nie am FKK Strand. Falls da etwas auf diese beiden 
				hübschen Frauen ansprechen sollte, werdet ihr mir hoffentlich 
				verzeihen." 
				 
				Alle grinsten sich jetzt an und fingen an zu lachen. 
				 
				"So schnell habe ich noch nie nackt vor einem Mann gestanden. 
				Gerade wegen der unterschiedlichen Voraussetzungen ziehe ich den 
				Hut vor Dir, Niklas." Fridas Lobrede veranlasste Eva, ihrem 
				Bruder einen Blick zu zuwerfen. Der wusste was sie wollte und 
				sammelte seine Kleidung zusammen. Unbemerkt schlichen die beiden 
				nach drüben. Das sie nichts an hatten, störte sie nicht im 
				geringsten. 
				 
				Erst nach einiger Zeit bemerkten Frida und Niklas, das sie 
				alleine waren. 
				 
				"Deine Kinder sind ganz großartige Wesen. Ich weiß das alles 
				etwas schnell gegangen ist, aber würdest Du mit mir kuscheln. 
				Ich habe jetzt soviel gesehen, das ich gerne mal in Händen 
				halten möchte." 
				 
				Frida strahlte ihn an. 
				 
				"Ja kuscheln und ein bisschen Schmusen würde mir gut gefallen. 
				Wir müssen uns ja nichts mehr beweisen. Lassen wir es langsam 
				angehen." 
				 
				Es wurde ein langer Abend und eine kurze Nacht. Ganz sanft und 
				behutsam erkundeten sie den Körper des anderen. Sie schmusten 
				und streichelten sich. Arm in Arm schliefen sie im Bett ein. 
				 
				Durch die Klingel wurden sie etwas unsanft geweckt. Eva hatte 
				Frühstück bereitet und stand mit einem Tablett mit Brötchen, 
				Kaffee, Milch, O-Saft, Marmelade, Butter und frisch gekochten 
				Eiern vor der Tür. Frida hatte durch den Spion geschaut. Da 
				außer Eva niemand im Treppenhaus zu sehen war, öffnete sie die 
				Tür und ließ Eva hinein. Die stellte das Tablett auf der 
				nächsten Kommode ab. 
				 
				"Hier was zur Stärkung für Euch." 
				 
				Eva umarmte ihre nackte Mutter, gab ihr einen Kuss und 
				verschwand dann wieder nach nebenan. 
				 
				Frida nahm das Tablett mit ins Schlafzimmer wo Niklas schon 
				sehnsüchtig wartete. Das Frühstück wurde durch unzählige 
				Küsschen zwischendurch noch veredelt. Den Zettel auf dem Boden 
				des Tabletts hatte Niklas eher zufällig entdeckt. 
				 
				"Schau mal Maus, Deine Tochter hat FKK Prospekte für die 
				Sommerferien rausgesucht. Ich kann während der Ferien Urlaub 
				bekommen, da die Lehrwerkstatt im Sommer geschlossen ist. Wie 
				sieht es mit Dir aus?" 
				 
				Niklas schaute Frida tief in die Augen. Sie antworte dann etwas 
				verlegen: 
				 
				"Ich habe den beiden gesagt das wir im Sommer nicht in Urlaub 
				können, da der Umzug sehr teuer war. Ich wollte eigentlich nur 
				nicht auf den Campingplatz bei meinen Eltern. Zu dem Zeitpunkt 
				hätte mich da vieles in die schmerzenden Erinnerungen gebracht. 
				Wenn Du Dich traust, würde ich liebend gerne FKK Urlaub machen." 
				Er packte das Frühstückstablett beiseite und nahm sie dann in 
				den Arm. 
				 
				"Mit Familie an die Ostsee. Ich freue mich jetzt schon. Komm 
				Maus, ich möchte Dich weiter fühlen. Noch nie zuvor habe ich 
				mich derart verliebt. Ich hoffe Dir geht es genauso?" 
				 
				Frida küsste ihn und eröffnete ihm jetzt ihre Geschichte mit 
				Damian. Was die Kinder nicht wussten, war schon brisant. Damian 
				war nicht nur der Lebensgefährte gewesen, sondern auch der Vater 
				der beiden. Sie hatte sich schon mal getrennt als Marc geboren 
				wurde, natürlich war Fremdgehen auch da die Ursache. Immer und 
				immer wieder hatte sie ihm verziehen, aber vor drei Monaten war 
				es einfach zu viel. Ihre innerliche Trauer, das alleingelassen 
				sein und ihre Wut hatten sie zu den Weinkrämpfen veranlasst, die 
				er gehört hatte. Sie sprach offen alles aus. Es war wie eine 
				Befreiung. 
				 
				"Aber bei allem Wehmut, den ich noch bis gestern hatte, habe ich 
				jetzt ein unbeschreibliches Gefühl. Als ich Dir gestern Morgen 
				die Tür geöffnet habe, wurde mir anders. Noch nie hatte ich 
				dieses Kribbeln so schnell gespürt. Nur als alleinerziehende 
				Mutter macht man sich da keine Hoffnung." 
				 
				Wieder küsste sie ihn ganz leidenschaftlich. Danach legten sie 
				sich wieder ins Bett und kuschelten. Diese körperliche Nähe, 
				dieses geborgen sein war wichtiger als schneller Sex. Beide 
				wussten das sie es wollten, aber den jetzigen Zustand genießen 
				war noch wichtiger. 
				 
				"Ich möchte Dich ja nicht in die Enge treiben, mein Schatz. Aber 
				wann wirst Du den beiden sagen, das Damian ihr Vater ist? Das 
				wird vor allem für Marc ein Schock werden." 
				 
				Frida kuschelte sich noch intensiver an ihn. Die Angst vor der 
				Wahrheit war zu spüren. 
				 
				"Muss ich es ihnen wirklich sagen? Auf der Geburtsurkunde steht: 
				Vater unbekannt. Wenn Du es für Dich behalten könntest, wäre mir 
				wohler." 
				 
				Niklas strich ihr über das Gesicht, die Haare zurück schiebend 
				und streichelte sie dann. 
				 
				"Wann und ob, liegt ganz bei Dir. Die Wahrheit hätten beide 
				verdient, aber vielleicht sollte erst mal ein größerer Abstand 
				gewonnen sein." 
				 
				Er küsste sie ganz intensiv, um ihr seine Loyalität zu zeigen. 
				Bei Frida liefen jetzt die Tränen der Freude.    |