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Objektives Anzeichen einer
Schwangerschaft ist das Ausbleiben der Periode. Ausserdem werden zu
den Schwangerschaftssymptomen gerechnet: Grössere Spannung in den
Brüsten, pralle und härtere Brustwarzen, erhöhte Scheidensekretion,
extreme Müdigkeit, häufiges Wasserlassen, Schwindel,
Kreislaufprobleme, morgendliche Übelkeit, Brechreiz, plötzlicher Ekel
vor bestimmten Speisen, ungewöhnliche Gelüste, wechselnder Appetit,
Verdauungsprobleme, Launenhaftigkeit, Empfindlichkeit oder scheinbar
grundloses Weinen.
Eindeutiger als ein positiver Schwangerschaftstest ist nichts –
zweideutig dagegen sind die Symptome, die Frauen ganz zu Beginn der
Schwangerschaft spüren. Denn manche Frauen merken im Prinzip nichts
davon, dass in ihnen neues Leben entsteht. Das müssen sie auch nicht:
es spielt keine Rolle für den Verlauf der Schwangerschaft, ob die
werdende Mutter Schwangerschaftssymptome bemerkt oder nicht.
Erste Anzeichen für eine Einnistung können sein:
Metallischer Geschmack im Mund
Warum einige Schwangere einen metallischen Geschmack im Mund haben,
ist nicht geklärt. Es könnte sein, dass winzige Blutungen im Gaumen
für den sonderbaren Geschmack auf der Zunge verantwortlich sind (Blut
schmeckt metallisch), denn während der Schwangerschaft sind die
Schleimhäute weicher und leichter verletzbar.
Einnistungsblutung
Jede vierte Schwangere bemerkt eine leichte Einnistungsblutung, die
einige Tage vor der fälligen Periode als rotbräunlicher Fleck im
Schlüpfer landet. Ursache für diese winzige Blutung ist die
Implantation des befruchteten Eis in der Gebärmutterschleimhaut (was
aber auch ganz ohne Blutung geschehen kann).
Spannende oder weiche Brüste
Obwohl sie nicht sofort sichtbar wachsen, ziepen und spannen einigen
Frauen die Brüste, sobald sie schwanger sind. Grund dafür sind durch
die Einnistung des Eis ausgeschüttete Hormone, die die Brust auf die
Produktion von Milch vorbereiten. Diese Hormone können auch dafür
sorgen, dass die Brüste sich weich anfühlen. In der Brust entstehen
neue Blutgefässe und die Milchdrüsen wachsen.
Dunklere Warzenvorhöfe
Die (bei hellhäutigen Menschen) rosafarbene Haut rund um die
Brustwarze nimmt im Verlauf der Schwangerschaft eine dunklere
Pigmentierung an – warum, weiss man nicht genau. Eine Erklärung dafür
lautet, dass ein Säugling die dunklere Brustwarze leichter findet.
Andererseits finden Neugeborene die Brust auch mit geschlossenen Augen
durch den Geruch, so dass die Pigmentierung vielleicht einfach eine
Begleiterscheinung durch den veränderten Hormonhaushalt ist.
Bleierne Müdigkeit
Schon vor der Tagessschau um 20 Uhr ins Bett gehen – normalerweise
undenkbar, in der Schwangerschaft ziemlich verbreitet. Besonders in
den ersten Wochen und Monaten leistet der Körper Schwerstarbeit und
die Schwangerschaft ist noch nicht so stabil wie im 2. und 3.
Trimester. Die extreme Müdigkeit, die viele Schwangere bemerken, ist
sehr verbreitet und durchaus sinnvoll: sie schützt vor zuviel
Aktionismus und hilft dem Körper, die Hormonumstellung besser zu
verkraften.
Übelkeit
Über der Hälfte aller schwangeren Frauen ist in den ersten drei
Monaten ziemlich übel. Manche erbrechen sich den ganzen Tag über,
andere haben nur das Gefühl, gleich spucken zu müssen (tun es aber
nicht), anderen ist bloß morgens schlecht. Die Bandbreite ist enorm.
Einige wenige Unglückliche werden die Übelkeit bis zur Geburt nicht
los – das ist aber sehr selten. Für die meisten Schwangeren ist der
Spuk nach 12 Wochen vorbei, wenn die Schwangerschaft als stabil gilt.
Was hilft? Wenn ein gesunkener Blutzuckerspiegel der Grund für die
Übelkeit ist, sollte die Frau etwas essen (oder trinken), auch wenn
ihr gar nicht der Sinn danach steht. Manche knabbern Zwieback, einigen
hilft Ingwer (auch als Tee mit Honig). Pfefferminztee und die Einnahme
von Vitamin B6 (50 mg pro Tag) können auch helfen.
Frauen, die leicht reisekrank werden, haben eine größere "Chance", an
Übelkeit in der Schwangerschaft zu leiden. Bei ihnen schlägt leider
auch die Methode, einfach etwas zu essen, nicht gut an. Frische Luft
und Ruhe sind hier die beste Medizin.
Ist die Übelkeit so schlimm, dass die Schwangere sich täglich mehrfach
erbricht, kann der Frauenarzt ein Medikament verordnen. Muss die Frau
nämlich zu häufig spucken, bekommt das Baby nicht genügend Nährstoffe
– in diesem Fall ist die Gabe eines Medikaments weniger schädlich als
der Nährstoffmangel. Eine chemielose Möglichkeit, der Übelkeit ein
Ende zu setzten, ist Akupunktur. Allerdings zahlt nicht jede
Krankenkasse diese Art von Behandlung.
Kopfschmerzen
Wegen des erhöhten Progesterongehalts im Blut haben einige Schwangere
Kopfschmerzen. Das beste Mittel dagegen sind frische Luft und
Bewegung, ausserdem sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr
geachtet werden. Meist verschwinden diese Beschwerden wieder, wenn die
Schwangerschaft einige Wochen fortgeschritten ist.
Sonderbare Essgelüste
Was hat man nicht alles gehört: Torte mit Gurken, Rollmops und
Schokolade… Schwangere Frauen haben manchmal wirklich einen
sonderbaren Geschmack. Allerdings: sonderbar kann auch heißen, dass
eine Frau urplötzlich Appetit auf unheimlich gesunde Nahrungsmittel
entwickelt. Vielleicht hat sie Heisshunger auf Vollkornbrot mit Käse,
während sie sonst nur Weißbrot mit Schinken mag. Oder sie stürzt sich
auf Spinat und Rosenkohl, den sie normalerweise verabscheut. Manche
Frauen entwickeln auch einen Riesenappetit auf Fleisch, obwohl sie
sonst kaum welches essen. Was für sie "komisch" ist, weiss jede Frau
selbst am besten. Es ist gut und in Ordnung, diesen Gelüsten
nachzugeben, weil sie oft einen bestimmten Bedarf an Mineralstoffen
oder Spurenelementen decken. |