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Objektophilie |
Objektophilie - Extrem seltene Vorliebe |
Extrem seltene Vorliebe, Paraphilie,
Perversion, die erotische Liebe zu irgend einem Objekt. Die sexuelle
Orientierung der Objektophilie richtet sich auf unbelebte Gegenstände,
etwa Maschinen, Autos oder Bauwerke, unterscheidet sich aber vom
Fetischismus dadurch, dass das Objekt nicht nur als Stimulanz dient,
sondern als eigenständiges, quasi-personelles Gegenüber wahrgenommen
und als anziehend empfunden wird. |
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Obszön |
Die Empfindung "obszön" kann von Wahrnehmungen jeder Art ausgelöst
werden. |
Der Ursprung dieses Begriffes bedeutet
"unanständig" bzw. "anstössig". Die Bedeutung von Obszönität hat sich
im Laufe der Zeit permanent gewandelt und die jeweilige Zeit
angepasst. Generell gilt als obszön, was geeignet ist, bei anderen
Menschen Ekel zu erregen, die Scham oder ein anderes elementares
Gefühl zu verletzen. Wer nur das eigene Empfinden ausdrücken will, der
könnte dafür mit den Vokabeln widerlich oder widerwärtig auskommen.
Wer statt dessen das Fremdwort obszön verwendet, zeigt damit, dass er
sich auf eine verbindliche Werteordnung (also einen Verstoss gegen
eine allgemein anerkannte Verhaltensregel) berufen will.
Ganz überwiegend handelt es sich darum, ob körperliche Erscheinungen
wahrnehmbar werden dürfen, meist solche, über welche der Mensch nicht
frei oder nicht ganz frei entscheiden kann: Räkeln, Gähnen, Niesen,
Ausscheidungen jeder Richtung und jeder Form, sexuelle Merkmale,
sexuelle Verhaltensweisen, Wunden, Krankheiten, besondere
Körperformen. Sowohl Anziehendes als auch Abstossendes konnte und kann
als obszön gelten. In Japan z.B. verursacht der derart motivierte
Wunsch, Toilettengeräusche nur ja zu überdecken, hohen zusätzlichen
Wasserverbrauch durch permanente und laute Klosettspülung. Die Männer
des Volkes der Tuareg wiederum verdecken den Mund mit einem Schleier.
Für sie gilt das Zeigen dieses Körperteiles als obszön.
Nach sachlichen Merkmalen lässt sich die Grenze zwischen "obszön" und
"nicht obszön" nicht bestimmen. Die eigentliche Schwelle liegt im
subjektiven Empfinden des möglicherweise Verletzten. Die Schwelle kann
ohne verletzende Absicht überschritten worden sein, wenn für die
Beteiligten unterschiedliche Werte gelten. Manche überschreiten die
Schwelle aber auch mit Vorbedacht, eben um den Anderen an seinen
Werten zu packen oder sogar um die Werte des Anderen anzufechten.
Obszönität bedeutet immer Grenzverletzung und auch Tabu-Bruch. |
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Ödipus-Komplex |
Sigmund Freud (1856-1939)
Die Psychoanalyse wurde durch den Wiener Nervenarzt Sigmund Freud zu
Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt und revolutionierte die
Psychologie. |
Der Ödipuskonflikt bezeichnet eine
Theorie der Psychoanalyse Sigmund Freuds, wonach jedes männliche Kind
im Laufe seiner Entwicklung eine "ödipale Phase" durchläuft, in der es
die eigene Mutter begehrt und mit dem Vater rivalisiert. Von einem
Ödipuskomplex spricht man, wenn der Erwachsene immer noch in dieser
Problemstellung verharrt, der kindliche Konflikt also nicht
befriedigend gelöst werden konnte. Allerdings wird der Begriff
Ödipuskomplex oft auch synonym im Sinne des kindlichen Ödipuskonflikts
gebraucht.
Sigmund Freud greift die Figur des Ödipus auf, um mit ihm eine
Beobachtung zu beschreiben, die er im Laufe seiner psychoanalytischen
Therapietätigkeit bei seinen Patienten machte. Nach Freud findet sich
im Unbewussten der Patienten ein sexuelles Begehren gegenüber der
eigenen Mutter, das aber in der Regel verdrängt ist. Weil das
begehrende Kind dementsprechend mit dem Vater um die Gunst der Mutter
rivalisiert, will es den Vater unbewusst töten, um seinen Platz
einzunehmen. Auch das Mädchen strebe danach, seinen Vater zu besitzen,
und rivalisiert entsprechend mit der Mutter, wie Freud in seiner
Schrift Das Ich und das Es (1923) ausführt. Carl Gustav Jung fand für
die weibliche Variante des Ödipuskomplexes den Begriff Elektrakomplex.
Erich Fromm interpretiert den Ödipusmythos abweichend von Freud. Er
versteht ihn nicht primär als Symbol sexueller Wünsche des Sohnes
gegenüber der Mutter. Freud habe zwar mit der Bindung des Sohnes und
später des Mannes an die Mutter ein bedeutsames Phänomen entdeckt.
Dieses sei jedoch kein sexuelles Phänomen und die Feindseligkeit gegen
den Vater hänge nicht mit der Mutterbindung und einer daraus folgenden
sexuellen Rivalität mit dem Vater zusammen. Vielmehr sei der
Ödipusmythos ein Symbol der Rebellion des Sohnes gegen die Autorität
des Vaters in einer patriarchalen Gesellschaft. |
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Oetang |
Oetang paarweise gegenüberliegend
Oetang Verschluss der Vorhaut zwecks Keuschhaltung. |
Ein männliches Intimpiercing durch die
Vorhaut des Penis. Es kann nur bei einem unbeschnittenen Mann
durchgeführt werden.
Das Piercing kann beliebig platziert werden, vorzugsweise jedoch näher
zum vorderen Rand. Oft werden auch paarweise gegenüberliegende
Stichkanäle mit jeweils einem Barbell oder Ball Closure Ring
verbunden, so dass die Vorhaut über der Eichel zusammengehalten wird
und sich nicht mehr zurückstreifen lässt, ähnlich einer Phimose.
Angeblich wurde diese Variante schon bei den alten Römern als
Keuschheitsverschluss gestochen.
Auch in Birma fand diese Methode unter der Bezeichnung Oetang bereits
Verwendung. Sie wurde auch Heranwachsenden zum Verhindern von
Masturbation angediehen und wird heute gelegentlich in BDSM-Kreisen
angewendet. Im SM-Bereich wird das Piercing daher gern als männliches
Gegenstück zum Keuschheitsgürtel der Frau verwendet.
Das Piercing kann auf Grund der Reibung auf der Eichel sexuell
stimulierend wirken. Zum Einsatz ist sowohl gerader oder leicht
gekrümmter als auch Ringschmuck geeignet. Die Heilungszeit beträgt
zwischen 4 bis 8 Wochen. |
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Onanie |
Auch als Selbstbefriedigung,
Masturbation und Autoerotik bezeichnet. Darunter versteht man
Sexualpraktiken, die ohne Partner zur sexuellen Stimulation oder
Befriedigung führen oder führen sollen. Dabei lässt sich diskutieren,
ob man das "Sich voreinander befriedigen" unter Sexualpartnern als
Selbstbefriedigung oder als Teil des Liebesspiels werten soll. Aber
das ist sicherlich, ausser für ein paar Wissenschaftler, ziemlich
bedeutungslos. Die Selbstbefriedigung ist eine völlig normale Spielart
der menschlichen Sexualität, die sogar bei sexuell sehr zufriedenen
und ausgefüllten Menschen hin und wieder praktiziert wird. Sie dient
bei Jugendlichen in der Pubertät der ersten eigenen sexuellen
Erfahrung und Befriedigung. Auch bereits kleine Kinder empfinden Lust
beim Spielen an ihren eigenen Geschlechtsteilen. Die
Selbstbefriedigung hat keinerlei negative gesundheitliche
Auswirkungen. Ausschliesslich betrieben besteht allenfalls die Gefahr,
allmählich egozentrisch bzw. partnerunfähig zu werden. Nach seriösen
Untersuchungen, z.B. dem Kinsey-Report, haben sich mindestens 90%
aller Männer irgendwann im Leben einmal selbstbefriedigt. Der Anteil
der Frauen hat sich in den letzten Jahren erheblich vergrössert, so
dass man derzeit davon ausgeht, dass mindestens 70% - 80% der Frauen
ebenfalls in ihren Leben irgendwann onaniert haben. Mittlerweile gibt
es eine grosse Auswahl an Geräten, die der Erfüllung von Lust beim
Onanieren dienen. So für Frauen z.B. künstliche Penisse, als Dildo
bezeichnet, oder Massagestäbe, die sogar mittels Wasser eine
Ejakulation simulieren. Für Männer ist der Markt noch grösser, so
werden z.B. Puppen, oft aus Gummi oder Kunststoff, die aufblasbar
sind, angeboten. All diese Geräte können in Sex-Shops erworben oder
über den Versandhandel bezogen werden. Es sei allerdings erwähnt, dass
allein in Deutschland jedes Jahr mehr als 100 Männer dadurch zu Tode
kommen, dass sie in oft hochkomplizierten
Selbstbefriedigungs-Apparaten ersticken.
Historisches:
Der Begriff Onanie stammt fälschlicherweise von der biblischen Gestalt
des Onan ab. Onan war der Sohn des Juda, der einer der zwölf Söhne des
Jakob war. Als sein ältester Bruder "Er" (auch Ger genannt) starb,
musste Onan der damaligen Sitte entsprechend der Witwe seines Bruder
beiwohnen, um mit ihr Kinder zu zeugen (Leviratsehe). Um dieses Gesetz
zu umgehen, betrieb er einen Coitus interruptus und liess, nach 1.
Moses 38, 1-11, seinen Samen auf die Erde fallen und verdorren.
Insofern hat er keine Selbstbefriedigung betrieben. Übrigens war Juda
einer der Brüder des Joseph, der von seinen Brüdern getötet werden
sollte, dann aber von ihnen als Sklave nach Ägypten verkauft wurde.
Die Onanie galt vor allem im 18. und 19. Jahrhundert und in den ersten
Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts lange als krankhaft. Früher wurde
deswegen, und oft zusätzlich aus religiösen Gründen, geradezu
fanatisch gegen die Selbstbefriedigung, vor allem von Jugendlichen,
angekämpft. Das ging soweit, dass den Jugendlichen nachts die Hände
oberhalb der Bettdecke fixiert wurden oder sie strikt angehalten
wurden, diese nicht unter die Decke zu legen. Die armen Jugendlichen
wurden mit den allerschlimmsten Höllenqualen bedroht, ausserdem wurden
sie mit schrecklichen Erkrankungen verängstigt, so z.B.
Rückenverkrümmungen, geistiger Verblödung und ähnlichem. So wurden
z.B. in den USA noch Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts
zahlreiche Patente für die Erstellung von Anti-Onaniergeräten
eingereicht. Auch der deutsche Arzt und Pädagoge Daniel Gottlob Moritz
Schreber, nach dessen Namen der Schrebergarten benannt wurde, hat
seine Kinder mit derartigen Geräten malträtiert. Der "Erfolg" dieser
Erziehung bestand darin, dass vier seiner sechs Kinder in der
Psychiatrie verstorben sind. Eine sehr literarische und brillante
Darstellung der Onanie ist in dem Buch Katz und Maus von Günter Grass
(geb. 1927) nachzulesen. Sehr witzig und dezent wird dieses Thema aber
auch in dem amerikanischen Film "Die Asche meiner Mutter" von Alan
Parker, der vor allem in den Slums von Dublin in Nordirland spielt,
dargeboten.
Medizinisches:
Die Selbstbefriedigung von Männern und Frauen hat keinerlei negative
Folgen, im Gegenteil, sie kann bei partnerlosen Menschen helfen,
Spannungen lustvoll abzubauen. Alles jahrhundertalte Gerede über die
Entstehung von Impotenz, Verblödung, Rückgratsverkrümmungen,
Tuberkulose u.ä. sind, wie erwähnt, völliger Unsinn und absolut
widerlegt. Einer der Urheber dieses grandiosen Unsinns war der
französische Arzt Samuel-Auguste Tissot (1728-1797) mit seiner
Dissertation über die durch die Selbstbefriedigung hervorgerufenen
Erkrankungen im Jahre 1774.
Rechtliche Aspekte:
Im westlichen Kulturkreis ist die Onanie natürlich nicht strafbar.
Aber sobald sie öffentlich wird, kann sie nach § 183a StGB als
Erregung öffentlichen Ärgernisses bestraft werden. Wird sie vor
Kindern vollzogen ist der Tatbestand des sexuellen Missbrauchs von
Kindern nach § 176 StGB erfüllt und wird mit erheblicher Strafe
bedroht. |
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One
Night Stand |
Der "One-Night-Stand", ein einmaliges, mehr oder weniger;)
erotisches Gastspiel. |
Der Begriff One-Night-Stand (englisch:
einmaliges Gastspiel) kommt ursprünglich aus der Theater- bzw.
Schaustellerbranche und bedeutet eine einmalige Aufführung, die also
nur einen Abend zu sehen ist. Heutzutage ist damit normalerweise eine
sexuelle Kurzbeziehung gemeint, die ebenfalls nur eine Nacht oder
kürzer andauert, oft zwischen einander nicht näher bekannten Personen
und ohne Absicht, eine längere emotionale Bindung einzugehen. Im
Mittelpunkt steht in der Regel die Erfüllung der eigenen, vor allem
sexuellen Bedürfnisse und der des Partners, nicht jedoch der Aufbau
einer Beziehung. Im Jargon von Kontaktanzeigen und Kontaktforen im
Internet ist die Abkürzung ONS allgemein üblich.
Zu unterscheiden ist der One-Night-Stand vom Quickie, dessen Spezifik
in der Kürze des Aktes liegt und der auch unter bekannten Partnern
vorkommt. Bei einer Vergütung der sexuellen Handlung durch einen der
Teilnehmer handelt es sich in der Regel nicht um einen
One-Night-Stand, sondern um Prostitution. Ein Blind Date hat
prinzipiell nichts mit einem One-Night-Stand zu tun, obwohl es zu
einer vergleichbaren sexuellen Kurzbeziehung führen kann. |
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Oralverkehr |
Fellatio - Penis und Hoden werden mit Zunge und Lippen sexuell
stimuliert.
Cunnilingus - Schamlippen, Scheidenvorhof und insbesondere die
Klitoris, werden mit Zunge und Lippen stimuliert. |
Oralverkehr ist der Sammelbegriff für
Sexualpraktiken, bei denen beim Sexualpartner die Geschlechtsorgane
mit dem Mund, den Lippen, der Zunge und den Zähnen stimuliert wird.
Auch bekannt als französisch, blasen oder Blowjob. Es werden zwei
Formen des Oralverkehrs unterschieden: Fellatio bedeutet die
Stimulation des Penis und Cunnilingus die der Vagina.
Fellatio:
Die männlichen Geschlechtsorgane, vor allem der Penis, aber auch die
Hoden, werden mit Zunge und Lippen zur sexuellen Stimulation geleckt,
geküsst und in den Mund genommen. Dabei ist es möglich, die Eichel mit
der Zunge zu stimulieren, indem man mit ihr um diese kreist. Das
Gleiche gilt auch für den Schaft und die Hoden. Es ist aber genauso
möglich, die Eichel oder Teile des Penis in den Mund zu nehmen und
leicht daran zu saugen. Eine besondere Form der Fellatio ist die tiefe
Aufnahme des erigierten Penis bis in den hinteren Rachenbereich, was
nur bei absoluter Entspannung der Kehle möglich ist.
Cunnilingus:
Die weiblichen Geschlechtsorgane, vor allem die Schamlippen, der
Scheidenvorhof und insbesondere die Klitoris, werden mit Zunge und
Lippen berührt. Auch der Vaginaleingang kann mit der Zunge stimuliert
werden. Mittels Cunnilingus gelingt es leichter, die Frau zu besonders
intensiven Orgasmen zu bringen, weil eine direkte Reizung der Klitoris
möglich ist
Neunundsechzig:
Die gegenseitige Anwendung von oraler Stimulation bei beiden Partnern
wird als "Neunundsechzig" bezeichnet – entsprechend der Form der
beiden arabischen Ziffern 69. Grundsätzlich gibt es bei dieser Technik
zwei Varianten: Ein Partner liegt oben der andere unten. Die Position
oben gilt gewöhnlich als die bequemere, da man in dieser Position eine
bessere Kontrolle hat. In einer für beide Partner gleich bequemen
Stellung liegen beide auf der Seite
Anilingus:
Auch wenn der Anus nicht zu den Geschlechtsorganen zählt, gehört die
Stimulation des Afters mit Mund oder Zunge, der so genannte Anilingus,
doch zu den oralen Sexualtechniken. Sie wird auch als "zungenanal"
oder englisch als "Rimming" oder "Rimjob" bezeichnet. Der Anilingus
reicht von ganz flüchtiger Berührung der Umgebung des Anus mit den
Lippen bis hin zu intensiver Penetration mit der Zunge. Der Reiz
besteht darin, dass der Anus ein hochsensibles, von vielen Nervenenden
belegtes Körperteil ist, dessen Stimulation direkt oder durch die Nähe
zu den Genitalien von vielen als sehr erotisch empfunden wird. |
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Orgasmus |
Limbisches System -
Die Steuerungszentrale des Orgasmus
Orgasmus-Gesichter |
Der Orgasmus ist der Höhepunkt des
sexuellen Lusterlebens, der üblicherweise beim Geschlechtsverkehr oder
der Masturbation eintreten kann. Kurz vor dem Orgasmus steigert sich
die Durchblutung der Geschlechtsorgane bis zum Maximum, während des
Höhepunkts kommt es im Genitalbereich zu rhythmischen unwillkürlichen
Muskelkontraktionen, in denen sich die sexuelle Spannung entlädt.
Anschliessend erfolgt meist eine Entspannung des Genitalbereichs, oft
auch des gesamten Körpers. Beim Mann kommt es in der Regel während des
Orgasmus zur Ejakulation. Neben den körperlichen Reaktionen äussert
sich der Orgasmus in einem oftmals als angenehm empfundenen
individuellen Erlebnis des Rausches und der Überwältigung. Die
Intensität und Erlebnistiefe kann sich von Mal zu Mal und von Mensch
zu Mensch unterscheiden, sie lässt sich durch mentale oder körperliche
Stimuli beeinflussen. In zahlreichen Ratgebern finden sich Methoden,
die dazu geeignet sein sollen, die Erlebnistiefe oder die
Orgasmushäufigkeit zu steigern.
Der Orgasmus lässt sich in vier Teile gliedern: Erregungsphase,
Plateauphase, Orgasmusphase und Rückbildungsphase.
In der Orgasmusphase verliert der Mensch vorübergehend die Kontrolle,
manchmal sogar das Bewusstsein. Je nach Temperament stöhnt die
jeweilige Person bis hin zum hysterischen Schreien, der Puls steigt
auf bis zu 180 und der Blutdruck erhöht sich beträchtlich. Die Atmung
wird zu einem schnellen hecheln und die Meisten versuchen sich
irgendwo festzukrallen. Manche geraten in Ekstase, in eine Art Trance,
oder empfinden den Orgasmus still. Bei Männern fällt die sexuelle
Erregungskurve nach dem Orgasmus steil ab. In aller Regel sind sie
erst nach etwa 20 Minuten für neue Stimulationen bereit. Bei Frauen
dagegen sind bei weiterer Stimulation Mehrfachorgasmen (sog.
Multiple-Orgasmen) möglich. Das Wort multiple kommt aus dem Englischen
und bedeutet vermehrt, zweimal, mehrere, viele. Manche Frauen können
beim Sex nach dem Orgasmus ohne Unterbrechung mit der Kopulation
weitermachen bis zum nächsten Orgasmus. Aber es kommt gar nicht so
sehr darauf an, ob man die Stimulation unterbricht oder nicht; wenn
eine Frau nach einigen Minuten wieder sexuell stimuliert wird, wird
der nächste Orgasmus grundsätzlich stärker als der vorherige. Der
Grund liegt darin, dass die Schwellkörper und Drüsen noch so
angeschwollen sind, dass beim folgenden Orgasmus das Blut mit
besonderem Druck und besserer Muskelanspannung fliessen kann.
Den Orgasmus kann man im physiologischen Sinn als einen
zentralnervösen Vorgang beschreiben und somit von anderen
Sexualfunktionen - etwa der Ejakulation, der Befruchtung oder dem
Eisprung - deutlich abgrenzen. Gut vergleichen lassen sich die
Vorgänge im Gehirn während des sexuellen Höhepunktes mit einem
"neuronalen Feuerwerk". Diese neuronale Aktivität hat ihren Ursprung
im Limbischen System, beteiligt sind vor allem bestimmte Regionen des
Hypothalamus und die Amygdala.
An der sexuellen Erregungssteigerung und der Auslösung des Orgasmus
sind unterschiedliche Botenstoffe beteiligt, deren Zusammenspiel im
einzelnen noch wenig erforscht ist: die Neurotransmitter Dopamin,
Noradrenalin und Serotonin und verschiedene Hormone, besonders
Androgene, endogene Opioide, aber auch andere.
Es kann bei diesen Vorgängen manchmal zu einer Art Übersprungsreaktion
zwischen benachbarten Hirnarealen kommen. Dadurch lassen sich
vermeintlich paradoxe sexuelle Reaktionen erklären, die etwa bei
Schmerz- oder Angsterlebnissen auftreten können. |
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Orgie |
Gruppensex Orgie einer riesigen Menschenmenge
Gangbang Szene 1 Frau / 4 Männer |
Als "Orgie" wird bezeichnet, was die
Sinne überfordert, ausschweifend, masslos, genusssüchtig und dabei oft
auch sexuellen Charakters ist.
Die Bedeutung einer Orgie hat sich im Laufe der Zeit verändert. Einst
war eine Orgie ein religiöses Ritual, bei denen sich die Frauen eines
Tempels mit mindestens einem fremden Mann vereinigten.
Heute heissen die Tempel, in denen auf diese Weise gefeiert wird,
Swingerclub, Bordell, etc. In der heutigen Zeit versteht man unter
einer Orgie Gruppensex bzw engl. "Gangbang" oder mindestens einen
Partnertausch.
Gruppensex ist eine Sexualpraktik, an der mehr als zwei Personen
beteiligt sind. Haben drei Personen Sex miteinander, nennt man dies
umgangssprachlich auch einen "Dreier". Gruppensex wird oft als
Partnertausch zwischen zwei oder mehreren Paaren praktiziert. Zu
Gruppensex kommt es häufig auch auf Swingerpartys und in eigens dafür
eingerichteten Swinger-Clubs.
Das Wort ist im deutschen Sprachraum erstmals im 17. Jahrhundert
nachweisbar und über das lateinische Neutrum orgia (ursprünglich im
Sinne eines kultischen Geheimtreffens bei Nacht) aus dem griechischen
entlehnt. Ursprünglich hatte die Orgie keine so starke sexuelle
Bedeutung wie heute, sondern vielmehr eine rituell-religiöse, welche
allerdings sexuelle Praktiken nicht ausschloss. Im ursprünglich
religiösen Sinne der Antike war eine Orgie Bestandteil eines
religiösen bzw. mystischen Ritus.
Geläufiger ist die lasterhafte Orgie im alten Rom, die aus
Schlemmereien, Trinkgelagen und dem Verführen junger Mädchen durch
ältere Männer bestand. |
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Östrogen |
Estrogene (meist Östrogene genannt),
auch Follikelhormone genannt, sind die wichtigsten weiblichen
Sexualhormone aus der Klasse der Steroidhormone. Sie steuern die
Entwicklung der weiblichen Geschlechtsmerkmale, die Reifung der
Eizellen und den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Sie werden
hauptsächlich in den Eierstöcken (Ovarien) in Follikel und Gelbkörper,
zu einem geringeren Teil auch in den Nebennierenrinde produziert.
Während der Schwangerschaft werden die Estrogene auch in der Plazenta
gebildet. Auch Männer produzieren im Hoden kleine Mengen an
Estrogenen. Zudem wird ein gewisser Teil des Testosterons im
Fettgewebe durch ein Enzym, die sogenannte Aromatase, in Estrogene
umgewandelt. Künstlich hergestelltes Östrogen ist wird von Frauen als
Pille zur Verhütung eingenommen. |
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Outing |
Ganz allgemein: Durch Outing wird etwas
vorher Unbekanntes öffentlich gemacht. Am häufigsten geschieht das,
wenn bekannt wird, dass ein Mensch homosexuell veranlagt ist.
Outing ist ein aus dem Englischen übernommener Begriff der Schwulen-
und Lesbenbewegung, der sich zu Beginn der 1990er Jahre auch in der
deutschen Sprache durchsetzte. Outing umschrieb ursprünglich das
erzwungene Coming-out öffentlicher Personen durch bekennende und
politisch aktive Homosexuelle. Die Praxis des "Outens" ist vor dem
Hintergrund der Act-Up-Bewegung entstanden und wurde als bewusst
provokative Aktion eingesetzt, um durch das Benennen von homosexuellen
Prominenten diese dazu zu zwingen, sich auch in der Öffentlichkeit zu
ihrer Homosexualität zu bekennen. Outing wurde ausdrücklich nicht als
Diffamierung verstanden, sondern als offensiver Befreiungsschlag
innerhalb der Gay Liberation Community, der besonders homosexuelle
Jugendliche dabei unterstützen sollte, ein gesundes Selbstbewusstsein
zu entwickeln und prominente Identifikationsfiguren zu finden. In
Deutschland ist die Behauptung, eine Person sei homosexuell, rechtlich
betrachtet problematisch, da diese, insbesondere wenn Beweise fehlen,
als Verleumdung strafrechtlich verfolgt werden kann.
In verschiedenen Teilen der europäischen Lesben- und Schwulenbewegung
wurde diese Praxis kontrovers diskutiert. Ein gewichtiges
Gegenargument war, niemandem stehe zu, über die Bereitschaft anderer
zu befinden, ihre sexuelle Orientierung offen zu legen. Angesichts der
eigenen Forderung, der Staat, also die Allgemeinheit, habe sich aus
dem Privatleben heraus zu halten, sei es unvertretbar, dass egal wie
sehr engagierte Menschen mit Privilegierten unter den
Mit-Diskriminierten gezielt so verfahren. Darauf präzisierte die
britische Organisation OutRage! die Kriterien für ihre Vorgangsweise
Mitte der 1990er Jahre: zu outen seien demnach Prominente, die ihre
eigene gleichgeschlechtliche Orientierung geheim halten, sich jedoch
öffentlich homophob äussern oder verhalten – ob aus Neid auf andere,
denen ein offenes Leben (leichter) möglich ist, oder zur Ablenkung.
Das Argument beschrieb also quasi Verräter – das medial spektakulärste
Beispiel waren Bischöfe. Die meisten Organisationen jedoch kamen nach
eingehender Debatte nicht zuletzt innerhalb der International Lesbian
and Gay Association zu dem Schluss, die Achtung der Privatsphäre müsse
aus ethischen Erwägungen Vorrang haben, zudem solle nicht anderen
Beispielen von Präzedenzfällen für die Durchlöcherung grundlegender
Menschenrechte gefolgt werden. |
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Ovarien |
Eierstöcke = Ovarien |
Ovarien sind die Eierstöcke einer Frau,
sie liegen jeweils rechts und links neben der Gebärmutter. Die
Eileiter münden von der Gebärmutter mit fransigen Trichtern an den
Eierstöcken an umfassen diese. Pro Zyklus einer Frau wird jeweils ein
Follikel ausgebildet und wandert während diese Eizelle heranreift zur
Oberfläche der Ovarien. Bei der Ovulation (Eisprung) platzt die
Eizelle auf und gelangt so in die Eileiter. Eine Frau verfügt seit
Geburt über insgesamt 4.000 bis 5.000 Eizellen, von denen sich in der
gebärfähigen Phase aber nur 400 bis 500 zur Ausreifung entwickeln.
Nach der Ovulation ist die Eizelle für 8-12 Stunden zur Befruchtung
fähig. |
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Ovulation |
Aufnahme einer Ovulation |
Als Follikelsprung, Ovulation oder
Eisprung wird die Ausstossung der unbefruchteten Eizelle aus dem
Eierstock bezeichnet. Der Eisprung findet etwa zur Mitte des
weiblichen Menstruationszyklus statt und ist die Voraussetzung für die
Befruchtung der Eizelle durch ein Spermium im Eileiter.
Der Eisprung ist die Voraussetzung für eine Verschmelzung von Eizelle
und Spermium (Befruchtung). Die Eizelle reift innerhalb des Eierstocks
heran und wird etwa in der Mitte des weiblichen Zyklus in den Eileiter
ausgestossen, wo bereits einige Minuten nach dem Geschlechtsverkehr
Spermien nachgewiesen werden können.
Die Eierstöcke beherbergen bei der Geburt zusammen etwa 1–2 Millionen
Eizellen. Die Eizellen werden von Begleitzellen umgeben. Eine Eizelle
und ihre Begleitzellen bilden zusammen einen so genannten Follikel. In
jedem Zyklus reifen 10–20 Follikel (bezeichnet als Kohorte) heran, von
denen schliesslich ein Follikel dominant wird und zum sprungreifen
Follikel heranwächst. |
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