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HIV |
Foto des HIV-1 Erregers
Detail-Foto des HIV-2-Erregers
3-D Modell des HIV-Virus
Grafik-Modell des HIV-Virus |
Abkürzung für Humane
Immundefizienz-Virus (engl. Human immunodeficiency virus), auch
bezeichnet als Menschliches Immunschwäche-Virus. Der AIDS-Erreger
HIV-Antikörper: Stoffe die vom Körper gebildet werden um das HI-Virus,
den AIDS-Erreger, zu bekämpfen. Eine Ansteckung führt nach einer
unterschiedlich langen, meist mehrjährigen Inkubationszeit zu AIDS
(engl. Acquired immunodeficiency syndrome, dt. "erworbenes
Immundefektsyndrom"), einer derzeit noch unheilbaren
Immunschwächekrankheit.
Die Verbreitung von HIV hat sich zu einer Pandemie entwickelt, an der
nach Schätzungen der Organisation UNAIDS bisher etwa 25 Millionen
Menschen gestorben sind. Etwa 33 Millionen Menschen sind mit dem Virus
infiziert.
Die beiden Forscher Françoise Barré-Sinoussi und Luc Montagnier wurden
2008 für die Entdeckung des HI-Virus mit dem Nobelpreis für Medizin
ausgezeichnet.
Im Mai 2005 gelang einem internationalen Forscherteam erstmals der
Nachweis, dass der Ursprung von HIV beim Affen liegt. Das Forscherteam
nahm dazu in der Wildnis des zentralafrikanischen Kamerun mehrere
hundert Kotproben freilebender Schimpansen. Etliche Proben wiesen
Antikörper gegen Simianes Immundefizienz-Virus (kurz SIV; engl. Simian
Immunodeficiency Virus) auf, die Schimpansenversion des HI-Virus, wie
das Team im US-Fachjournal Science veröffentlichte. Zwölf Proben waren
fast identisch mit dem HIV-1 bei Menschen. Das Team betonte, dass die
Antikörper zuvor nur bei Schimpansen in Gefangenschaft nachgewiesen
wurden. Ursprüngliche Quelle des HI-Virus sind die Schimpansen jedoch
nicht. Sie sollen sich im westlichen Zentralafrika mit SIV oder einem
Vorläufer dieses Virus’ bei anderen Affenarten infiziert haben. Etwa
im 20. Jahrhundert infizierten sich erstmals Menschen mit dem SIV, der
anschliessend in deren Organismen zum Aids verursachenden HIV
mutierte. Damit hat der Aidserreger bereits mindestens zweimal die
Artengrenze übersprungen, nämlich vom Affen zum Menschenaffen und
anschliessend zum Menschen. Wie das Virus auf den Menschen übertragen
wurde, ist unklar. Man geht davon aus, dass Jäger, die Affen gejagt
und verspeist haben, mit dem Virus erstmals infiziert wurden.
Eine andere These war, dass ein Impfstoff gegen Poliomyelitis
(Kinderlähmung) im Jahre 1959 durch Affen, die das Virus trugen,
verunreinigt worden sei. Nach der These wurden im ehemaligen
Belgisch-Kongo Schimpansennieren zur Vermehrung des Impfstoffes
verwendet und anschliessend Hunderttausende Menschen durch eine
Schluckimpfung geimpft, wodurch SIV auf den Menschen übertragen worden
sei und zum HIV mutiert sei. Allerdings zeigte eine Analyse der
Mutationen, dass mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit der Ursprung
des Stammes HIV-1 vor dem Jahr 1930 zu datieren ist. Im Februar 2000
wurde eine Probe der verteilten Schluckimpfungen gefunden und
untersucht. Dabei zeigten sich weder Spuren von HIV noch von SIV.
Der älteste, anhand von Blutproben gesicherte Nachweis einer
HIV-Infektion stammt aus Zaire aus dem Jahr 1959. Um 1966 soll das
Virus nach Haiti und von dort aus 1969 in die USA gelangt sein. Neuere
Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass das HI-Virus schon um 1908
zum ersten Mal einen Menschen infiziert hat, wobei aufgrund neuester
statistischer Analysen das Zeitfenster für das Erstauftreten mit hoher
Wahrscheinlichkeit auf die Jahre zwischen 1902 und 1921 eingegrenzt
werden kann. |
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HIV-positiv |
So wird das Ergebnis eines HIV-Tests
benannt, welches bedeutet, dass im untersuchten Blut die Antikörper
gegen das AIDS-Virus gefunden wurden. Der betroffene Mensch ist also
mit grosser Sicherheit mit dem HIV-Virus angesteckt. Wenn das Ergebnis
des Tests ergibt, dass man nicht angesteckt ist, wird das als
"HIV-negativ" bezeichnet. |
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HIV-Test |
HIV-Test
HIV-Suchtest bzw. Schnelltest
Links = Ergebnis HIV-positiv |
Eine andere Bezeichnung für den
"AIDS-Test". Mit der Blutuntersuchung kann nur festgestellt werden, ob
sich jemand mit dem Krankheitserreger HIV angesteckt hat. Ein Mensch
mit einem positiven Test ist noch nicht an AIDS erkrankt sondern "nur"
HIV-infiziert. Vielleicht dauert es noch viele Jahre bis er krank
wird.
Ein HIV-Test ist ein Verfahren, mit dessen Hilfe festgestellt werden
kann, ob eine Person oder eine Blutspende mit dem Humanen
Immundefizienzvirus infiziert ist. Mit Hilfe von HIV-Tests
können HI-Viren in Serum, Plasma, Speichel oder Urin festgestellt
werden. Sie detektieren Antikörper, Antigene oder RNA von HIV.
Bei HIV-Tests werden Suchtests und Bestätigungstests unterschieden.
Ziel eines Suchtests (z. B. ELISA-Suchtest) ist es, möglichst alle
infizierten Personen zu erkennen. Dabei wird in Kauf genommen, dass
auch einige nicht-infizierte Personen fälschlicherweise positiv
getestet werden.
Wird eine Person im Suchtest positiv getestet, so ist in vielen
Ländern ein Bestätigungstest (in Deutschland und den USA:
Western-Blot-Bestätigungstest) vorgeschrieben, um eine falsch-positive
Diagnose zu verhindern.
HIV-Tests werden meist in einem Labor durchgeführt. Seit einigen
Jahren existieren auch Schnelltests, die nach Hinzugabe von Blut
bereits nach einer halben Stunde ein Ergebnis anzeigen. Solche
Schnelltests können in Entwicklungsländern hilfreich sein, denen es an
gut ausgestatteten Labors fehlt, oder aber in Situationen, bei denen
es auf ein schnelles Ergebnis ankommt. |
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Hoden |
Hoden - männliche Geschlechtsdrüsen |
Der Hoden ist ein paarig angelegtes,
inneres männliches Geschlechtsorgan. Er gehört, wie der Eierstock der
weiblichen Individuen, zu den sogenannten Keimdrüsen (Gonaden) und
produziert die Samenfäden (Spermien). Zudem werden im Hoden männliche
Geschlechtshormone (Androgene), vor allem das Testosteron, gebildet.
Die Hoden entstehen bei Wirbeltieren embryonal in der Bauchhöhle,
wandern aber bei den meisten Säugetieren in den Hodensack ausserhalb
des Körpers, weil sie sehr temperaturempfindlich sind.
Der menschliche Hoden ist etwa pflaumenförmig und hat ein mittleres
Gewicht von 18 Gramm und ein mittleres Volumen von 16 ml. Die mittlere
Länge beträgt 5 cm, die Dicke etwa 3 cm. Die Hoden entwickeln sich
erst in der Pubertät zu ihrer vollen Grösse und erreichen im 4.
Lebensjahrzehnt ihre Maximalgrösse. Im Alter nimmt die Hodengrösse
wieder ab. Das Hodenvolumen gibt unter anderem Aufschluss über den
funktionellen Zustand des Hodens. Liegt das Hodenvolumen unterhalb von
8 ml, ist davon auszugehen, dass die Spermienproduktion nur
eingeschränkt oder gar nicht funktioniert. Testosteron wird dagegen
teilweise noch bis zu einem Volumen von 1,5 ml produziert. Darunter
ist der Hoden in der Regel funktionslos. |
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Hodensack |
Rasierter Hodensack warm
Rasierter Hodensack kalt |
Der Hodensack oder Skrotum zählt zu den
männlichen Geschlechtsorganen und ist eine Hauttasche, die durch ein
bindegewebiges Septum in zwei Hälften geteilt wird. In diesem befinden
sich Hoden, Nebenhoden, der Anfang des Samenleiters und das Ende des
Samenstrangs. Die im Vergleich zum Inneren der Bauchhöhle ca. 2-5 °C
niedrigere Temperatur im Hodensack ist eine unerlässliche Bedingung
für die Samenbildung. Er befindet sich zwischen den Beinen, dem Penis
und dem Damm. Beim Menschen ist ab der Pubertät das Skrotum im
natürlichen Zustand mit Schamhaar bewachsen.
Die Temperatur von zwei bis fünf Grad Celsius kühler als der Rest des
Körpers ist optimal für die Produktion von Spermien, ebenso für die
Aufbewahrung, bzw. das "am Leben halten" bereits produzierter
männlicher Samen.
Die Hodentemperatur wird dadurch geregelt, dass sich der Hodensack bei
Kälte zusammenzieht, wodurch die Hoden näher an den Körper gezogen
werden und sich die Abstrahlfläche für die Körperwärme verkleinert,
und bei Wärme entspannt, wodurch die Hoden weiter weg vom Körper
gelangen und die Abstrahlfläche vergrössert wird.
Dem Hodensack des Mannes entsprechen entwicklungsgeschichtlich die
grossen Schamlippen der Frau. Dort verschmelzen die Genitalwülste
nicht, während dies beim männlichen Individuum geschieht. Die
Verschmelzungslinie der beiden Genitalwülste bleibt dabei als das
Skrotalseptum erhalten. Am Hodensack ist dabei eine Art "Naht" zu
sehen.
Siehe auch unter:
Skrotum |
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Homophilie |
Ein altmodisches Wort, aber auch ein
Synonym, für Homosexualität. Der sexuelle Aspekt spielt hier weniger
bis gar keine Rolle. Homophilie kennzeichnet vielmehr positive
Empfindungen bzw. positive Gefühle dem eigenen Geschlecht gegenüber
und ist damit das Gegenteil der Homophobie. |
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Homophobie |
Ein Fremdwort, das Angst und
Feindseligkeit gegenüber Homosexualität und homosexuellen Menschen
bedeutet. Aversion bzw. Feindseligkeit oder "die irrationale, weil
sachlich durch nichts zu begründende Angst vor homosexuellen Menschen
und ihren Lebensweisen" gegen Schwule und Lesben äussert sich durch
abwertende Bezeichnungen und blöde Witze, aber auch durch
Diskriminierung und, im schlimmsten Fall, durch Gewalt. Warum manche
Menschen sich so ablehnend verhalten, ist bisher nicht eindeutig
erklärbar. Einige Sexualforscher sehen darin eine Art
”Schutzverhalten”, um eigene homosexuelle Gefühle zu unterdrücken.
Homophobie wird in den Sozialwissenschaften zusammen mit Phänomenen
wie Rassismus, Xenophobie oder Sexismus unter den Begriff
"gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" gefasst und gilt demnach nicht
als krankhaft abnorm.
Der Begriff Homophobie weist auf Angst als Ursache des ablehnenden
Verhaltens. Angst ist ein anerkanntes Erklärungsmodell für das
aggressive-ablehnende Verhalten nicht nur Jugendlicher, sondern auch
Erwachsener gegenüber Homosexuellen, und zwar nicht Angst vor diesen
Personen, sondern eine tiefsitzende, oft unbewusste Angst vor den
eigenen unterdrückten Persönlichkeitsanteilen. Es handelt sich dabei
jedoch nicht um eine phobische Störung im klinisch-psychologischen
Sinne.
Homophobie bezeichnet also einerseits eine irrationale Angst vor den
eigenen, nicht in das Selbstbild passenden und deshalb abgewehrten und
ins Unbewusste verdrängten weiblichen bzw. männlichen
Persönlichkeitsanteilen und andererseits die daraus resultierenden
Gefühle wie Ekel, Verachtung und Hass und drittens die durch homophobe
Personen in die Gesellschaft getragenen Vorurteile,
Verfolgungstendenzen und Gewaltpotenziale. Aus tiefenpsychologischer
Sicht handelt es sich bei Homophobie – wie bei Sexismus, Rassismus
oder Antisemitismus – um eine meist unbewusste Angst, die eigene
Identität in Frage zu stellen.
Homophobe Menschen beschäftigen sich häufig exzessiv mit
Homosexualität und wollen sie bekämpfen.
Die verschiedenen Formen homophober Gewalt müssen als gestörte
Verhaltensweisen bezeichnet werden, die ihrerseits Lesben und Schwule
in ihrer Entfaltung teilweise massiv beeinträchtigen und unter denen
sich sekundär psychische Störungen entwickeln können. |
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Homosexuell - Homosexualität |
Symbole für weibliche und männliche Homosexualität
Die Regenbogenfahne gilt als Zeichen der Toleranz, Vielfältigkeit und
Hoffnung, aber auch als Symbol der Lesben- und Schwulenbewegung.
Weibliche Homosexualität - Lesbische Liebe - Lesben
Männliche Homosexualität - Männliche Liebe - Schwule
Die Homosexualität ist in Hollywood angekommen mit dem Film Brokeback
Mountain aus dem Jahr 2006 mit Heath Ledger und Jake Gyllenhaal.
Coming Out
Der frühere Frauenschwarm und Filmstar Richard Chamberlain, der oft
den gut aussehenden Helden und Verführer spielte, hat sich öffentlich
zu seiner Homosexualität bekannt. |
Die sexuelle Ausrichtung und Liebe zum
gleichen Geschlecht. Homosexuell sind also Menschen, die sich vom
jeweils gleichen Geschlecht sexuell angezogen fühlen. Männer werden
auch als "schwul" oder engl. "gay" und Frauen als "lesbisch" oder
engl. als "lez" bezeichnet. Der Begriff "schwul" wird von Schwulen
lieber gebraucht als "homosexuell", weil er eine ganze Wesensart
beschreibt, statt die Person allein über die sexuelle Ausrichtung zu
definieren.
Männliche Homosexualität
Homosexuelle Männer werden im deutschsprachigen Raum auch als schwul
(von schwül – "drückend heiss", in dieser Bedeutung seit dem 18.
Jahrhundert, "schwül" als Parallelbildung zu "kühl", oder von
"Schwulität" – "Schwierigkeit, Bedrängnis, peinliche Lage")
bezeichnet. Ursprünglich abwertend gebraucht, wurde die Bezeichnung
"schwul" später im Rahmen der Emanzipationsbewegung von der
Schwulenszene selbst – auch als politischer Kampfbegriff – übernommen,
und damit die abwertende Bedeutung so weit zurückgedrängt, dass der
Begriff heute sogar im Sprachgebrauch der Gesetzgebung auftaucht.
In der Jugendsprache findet sich das Wort "schwul" dagegen immer noch
beziehungsweise wieder als Schimpfwort, das als Synonym für
"langweilig", "weichlich" beziehungsweise "enervierend" benutzt wird.
Weitere Begriffe für homosexuelle Männer, wie zum Beispiel
"Hinterlader", basieren bei der Betrachtung der männlichen
Homosexualität lediglich auf Sexualpraktiken, ohne Berücksichtigung
der kulturellen und psychologischen Aspekte. Ein anderer Kreis von
Begriffen bezieht sich auf das mitunter vorkommende feminine Verhalten
bei Männern, zum Beispiel "Tunten" und "Schwuchteln".
Weibliche Homosexualität
Homosexuelle Frauen werden im deutschsprachigen Raum auch als lesbisch
(nach der griechischen Insel Lesbos, Heimat der Frauen liebenden
Dichterin Sappho) bezeichnet. Variationen von diesem Begriff
existieren auch in anderen Sprachen (z. B. Englisch lesbian) wie auch
in der deutschen Sprache (das veraltete Lesbierin).
Bei maskuliner Prägung von Frauen sind es unter anderem die Begriffe
kesser Vater (mittlerweile veraltet, heute eher Butch), Kampflesbe und
Amazone, die alternativ angewandt werden, für explizit feminin
auftretende Lesben findet sich der Begriff Femme (vom französischen
Wort für Frau). Diese stereotypen Bezeichnungen werden aber
mittlerweile von vielen homosexuellen Frauen abgelehnt, weil oft auch
das Wechselspiel ("switch") aus Femme und Butch in der Partnerschaft
gelebt wird und weder eine Präferenz für ein maskulines noch für ein
weibliches Verhalten vorhanden ist.
Häufigkeit von Homosexualität
Schätzungen über die Häufigkeit von Homosexualität variieren
beträchtlich und werden durch unterschiedliche, voneinander
abweichende Definitionen des Gegenstands kompliziert. Im Allgemeinen
identifizieren Bevölkerungsumfragen zwischen einem und zehn Prozent
der Bevölkerung als lesbisch oder schwul. Allerdings ist anzunehmen,
dass Umfragen durch die soziale Stigmatisierung der Homosexualität und
die damit einhergehende Tendenz zum Verschweigen eher nach unten als
nach oben verfälscht sind. Der Kinsey-Report stufte 1948 zwischen 90
und 95 Prozent der Bevölkerung als "bis zu einem gewissen Grad
bisexuell" ein. Die tatsächliche Häufigkeit von homosexuellem
Verhalten hängt aber in hohem Mass von gesellschaftlichen und
kulturellen Rahmenbedingungen ab. So gab in einer Studie zur
Jugendsexualität, die 1970 vom Hamburger Institut für Sexualforschung
durchgeführt wurde, beinahe jeder fünfte der befragten 16- und
17-jährigen Jungen an, gleichgeschlechtliche sexuelle Erfahrungen
gemacht zu haben. Zwanzig Jahre später waren es dagegen nur noch zwei
Prozent. Dass solche Studien jedoch nur geringen Aussagewert haben,
zeigt eine repräsentative BRAVO-Umfrage aus Heft 14/97, die ergeben
hat, dass 25 Prozent aller Jungen zwischen 14 und 17
gleichgeschlechtliche Erfahrungen gemacht haben. Zwei Prozent gaben
an, sie seien schwul, 68 Prozent hätten nichts gegen Schwule.
Wie bei allen Umfragen bezüglich des Themas Sex ist die Aussagekraft
solcher Statistiken kritisch zu betrachten, da die Befragten bei
intimen Themen dazu tendieren, die Unwahrheit zu sagen. |
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Hörigkeit |
Unter Hörigkeit versteht man die
zeitweilige oder andauernde Unterwerfung des eigenen Willens unter den
Willen einer zweiten Person sowohl auf der psychischen, sexuellen als
auch auf der Liebesebene. Die Unterwerfung kann erzwungen oder mehr
oder weniger freiwillig erfolgen. Diese Menschen ordnen sich
vollkommen devot und demütig einem anderen Menschen unter, sie sind
praktisch vollkommen willenlos. Bei Frauen ist die sexuelle Hörigkeit
öfter anzutreffen als bei Männern. Eifersucht und Masochismus stehen
dabei emotional im Vordergrund. Bekannt ist zum Beispiel das Phänomen
der Hörigkeit bei Dirnen, die von ihrem Zuhälter benutzt und
gedemütigt werden, und dies sogar auf sexueller Ebene, ihn dennoch
demütig mit absoluter Hingabe lieben.
In der Regel wird die Hörigkeit von Aussenstehenden als
missbräuchliche Nutzung des Abhängigkeits-Verhältnisses wahrgenommen.
z. B. in der Prostitution. Bei gegenseitiger Hörigkeit ist dieses
Potential zum Missbrauch weitgehend aufgehoben.
Der Begriff Hörigkeit stammt ursprünglich aus der Rechtssprache und
bezeichnet ein Verhältnis besonderer Abhängigkeit. Bereits in der
ersten Entwicklungsphase der Leibeigenschaft (9. Jahrhundert bis Ende
des 12. Jahrhunderts) flossen Leib- und Grundherrschaft zusammen,
wobei die Hörigen, die an den Boden gebunden waren (Grundholden) von
den Leibeigenen, die sich als Freie in den Schutz des Grundherren
begeben hatten, unterschieden werden müssen. Die an die Scholle
gebundenen Hörigen (Halbfreien) galten als Zubehör des Bauernguts. Zur
Abhängigkeit gehörten auch persönliche Dienst- und Kriegsleistungen
der gesamten Familie des Hörigen (Hand- und Spanndienste). Die
Hörigkeit wurde endgültig im 19. Jahrhundert mit der Bauernbefreiung
beseitigt. Sie wurde in Russland z. B. erst 1861 aufgehoben. |
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Hormoncomputer |
Hormoncomputer |
Ein Hormoncomputer bestimmt den Beginn
der fruchtbaren Phase über die Messung verschiedener
Hormonkonzentrationen im Urin. Die Frau gibt den Beginn ihrer Periode
ein und erhält dann vom Computer täglich einen Zeichencode, der
angibt, in welcher Zyklusphase sie sich befindet. An bestimmten Tagen
muss sie einen Urintest mit ihrem Morgenurin durchführen und den
Streifen durch das Gerät auslesen lassen.
Der Computer misst die Konzentration des luteinisierenden Hormons (LH)
und des Östrogens. Vor dem Eisprung steigt die Konzentration des
luteinisierenden Hormons an, erreicht nach etwa einem Tag seinen
höchsten Wert und löst den Eisprung aus. Wenn eine Frau schwanger
werden möchte, sollte innerhalb der nächsten 24 Stunden nach dem
Anstieg LH-Hormonkonzentration der Geschlechtsverkehr erfolgen.
Die Teststreifen für LH sind als so genannte Ovulationstests in
Drogeriemärkten erhältlich und ähnlich wie ein Schwangerschaftstest zu
handhaben. Bestimmte Medikamente wie beispielsweise Antibiotika oder
Psychopharmaka können das Testergebnis ebenso verfälschen wie
Erkrankungen. |
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Hormonstäbchen |
Das Hormonstäbchen für die Frau.
Erste Präparate für den Mann sollen ebenfalls diese Form haben - falls
sie jemals auf den Markt kommen sollten. |
Das Hormonstäbchen dient zur
Empfängnisverhütung bei Frauen und hat denselben Effekt wie die Pille.
Es ist ein hormonelles, etonogestrelhaltiges, implantiertes
Verhütungsmittel, welches seit dem 15. Juni 2000 in Deutschland
zugelassen und erhältlich ist. Das Stäbchen wird unter die Haut im
Oberarm eingespritzt und kann bis zu drei Jahren dort bleiben. Es
handelt sich um ein dünnes, biegsames Stäbchen aus Kunststoff, welches
Etonogestrel, ein Geschlechtshormon aus der Gruppe der Gestagene
enthält. Es wird unter der Haut des Oberarms angebracht. Dort gibt es
das Hormon allmählich ab und erzielt den gleichen Effekt wie die
Antibabypille. Es hemmt den Eisprung und führt zu Veränderungen des
Schleims des Gebärmutterhalses, der Gebärmutterschleimhaut und des
Eileiters. Die Frau ist dann für die nächsten drei Jahre zuverlässig
vor Schwangerschaften geschützt.
Das Einschieben des Stäbchens unter die Haut an der Innenseite des
Oberarms erfolgt durch den Arzt unter örtlicher Betäubung. Zur
Beendigung der Empfängnisverhütung wird es vom Arzt wieder entfernt.
Der Pearl-Index liegt nach Herstellerangaben unter 0,1. Demzufolge
handelt es sich um eines der sichersten Verhütungsmittel.
Siehe auch Implanon |
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Hurenbock |
Hurenbock |
Veraltete Bezeichnung für Männer, die
wahllos Sexabenteuer mit vielen verschiedenen Frauen eingehen
(herumhuren), ohne sich an eine Frau emotional zu binden.
Der Bezug zum Begriff Hure als Prostituierte ist irreführend, da ein
Hurenbock nur selten bei Prostituierten zu finden ist. |
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Hymen |
Hymen Orientierungsgrafik
Hymen Foto: Hier sieht man einen annularen Hymen, bzw. das annulare
Jungfernhäutchen silbrig schimmernd. |
Der Vaginaleingang ist bei jungen
Mädchen durch ein Hymen (im Deutschen das Jungfernhäutchen), einen
Schleimhautring, bis auf eine winzige Öffnung verschlossen. Es gibt
eine zahlreiche Formenvariante von Hymen, sie können optisch völlig
unterschiedlich aussehen. Er dient zum Beweis dafür, dass eine
Jungfernschaft vorliegt. In vielen Kulturen wird dies bei einer Heirat
eingefordert. Das intakte Hymen liefert den Beweis dafür, dass die
Frau noch kein Geschlechtsverkehr hatte. Beim ersten
Geschlechtsverkehr zerreist diese Häutchen meist, man spricht von
Entjungferung. Dies geht oft mit einer leichten Blutung einher. Durch
vorsichtige Manipulation oder sanft ausgeführten Geschlechtsverkehr
kann man das Hymen sogar nur dehnen, wir reden dann von einer
Halbjungfer (Demivierge).
In den frühen Stadien der fetalen Entwicklung weist die weibliche
Vagina keinerlei Öffnung auf. Der Hymen entwickelt sich aus der dünnen
Gewebeschicht, die die Vagina vom Sinus urogenitalis trennt, stammt
ebenso wie der untere Anteil der Vagina von den Sinovaginalhöckern ab
und besteht aus Zellen des Sinus wie der Vagina. Der Hymen öffnet sich
normalerweise schon vor der Geburt. Grösse und Form desselben
unterscheiden sich individuell sehr stark.
Einige der üblichsten Formen sind:
Annular: der Hymen bildet einen Ring um die Vaginalöffnung.
Septal: der Hymen bildet ein oder mehrere Gewebebänder über die
Vaginalöffnung. Cribriform: der Hymen erstreckt sich über die
gesamte Vaginalöffnung, weist aber viele kleine Löcher auf. Parous
Introitus: bezieht sich auf die Öffnung, die nach der Geburt eines
Kindes verbleibt, und bezeichnet lediglich Reste des Hymens an den
Seiten der Vaginalöffnung.
Nur in Ausnahmefällen ist die Vaginalöffnung als eine besondere Form
einer Gynatresie völlig vom Hymen verschlossen, was der Mediziner als
Hymenalatresie oder Atresia hymenalis bezeichnet. Da in diesem Falle
nach Einsetzen der Regelblutung das Menstruationsblut nicht abfliessen
kann, kommt es hier allmählich zur Bildung eines sogenannten
Hämatokolpos oder Hämatometra (die Scheide bzw. die Gebärmutter sind
mit Blut gefüllt). Das lässt sich mit einem kleinen chirurgischen
Eingriff beheben, hierbei wird in Narkose der Hymen eröffnet.
Siehe auch unter:
Defloration
Entjungferung
Jungfernhäutchen
Revirgination |
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Hymen-historisch |
Hymenaios (griech. "Brautgesang”,
"Hochzeitslied”, lat. Hymenaeus, dt. Hymne) Der griechische Gott der
Vermählung und Personifikation von Hochzeit und Ehe. Bei jeder
Eheschliessung wird er angerufen.
Hymen ist ein Sohn des Dionysos und der Aphrodite bzw. des Apollo und
der Muse Kalliope oder noch andere. Er wird als geflügelter Jüngling
dargestellt, seine Attribute sind Fackel, Brautfackel, safrangelber
Schleier und ein Kranz aus Blumen und Majoran oder auch von Rosen.
Sein Schicksal wird unterschiedlich dargestellt. Zum einen heisst es,
sein Haus sei bei seiner eigenen Hochzeit eingestürzt und Hymen davon
erschlagen worden, so dass er fortan bei jeder Hochzeit sein "Leben
verliert”.
Oder er singt bei der Hochzeit des Dionysos mit der Ariadne, verliert
dabei seine Stimme und zur Erinnerung daran wurde der nach ihm
benannte Hymenaios als Hochzeitsgesang eingeführt. Dieser "Hymen O
Hymenenaios” wird schon bei Sappho erwähnt. Literarisch nimmt sich
erstmals der Lyriker Pindar des Hymen an und stellt ihn uns als jungen
Mann vor.
Eine Geschichte, die Hymenäus als Menschen vorstellt, schildert ihn
als jungen Mann einfachen Standes, der in eine vornehme Frau verliebt
war, so dass wenig Hoffnung auf eine Vermählung bestanden hatte.
Als diese Frau bei einer Feier zu Ehren der Demeter in Eleusis
teilnahm, mischte sich Hymenäus verkleidet unter die Frauen. Sie
wurden aber von Piraten überfallen und auf eine Insel verschleppt.
Hier betrinken sich die Piraten, so dass Hymenäus sie überwältigen
kann. Er fährt nach Athen und präsentiert sich als möglicher Retter
der Entführten, wenn er nur die eine Frau heiraten dürfe.
So geschieht es und des Hymenäus Ehe verläuft glücklich, weshalb es in
Athen üblich wurde, bei Hochzeiten seiner zu gedenken. |
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Hypersexualität |
Hyper-Sexualität beschreibt das
übermässige und krankhaft gesteigerte Verlangen bzw. Sexsucht nach
Geschlechtsverkehr. Siehe auch Nymphomanie und Satyriasis.
Sexsüchtig Hypersexuell ist jemand, der sich gedanklich zunehmend
zwanghaft mit sexuellen Themen auseinandersetzt. Wie bei jeder Sucht
kommt es dabei zur "Dosissteigerung", d.h. um die gleiche Wirkung zu
erzielen, werden immer grössere sexuelle Reize gebraucht. Das sexuelle
Thema wird immer vorherrschender und verdrängt das Interesse an
anderen Lebensbereichen, die dann vernachlässigt werden. Im Zuge der
Entwicklung kommt es zu der beschriebenen, verminderten
Kontrollfähigkeit des sexuellen Verhaltens, die bis zum
Kontrollverlust reichen kann. Oftmals wird das Ausmass des Problems
vom Betroffenen gar nicht erkannt.
Sexsucht führt oft zu Scham, Schuldgefühlen und Depressionen. Die
Einsamkeit der Betroffenen ist gross und geht oftmals mit
Hoffnungslosigkeit einher, die sich bis zur Suizidalität steigern
kann. Zu den Folgen sexsüchtigen Verhaltens gehören an vorderster
Stelle verständlicherweise auch Partnerschaftsprobleme, die von der
Beeinträchtigung der Partnerschaft oder Trennung bis zum Verlust der
Beziehungsfähigkeit führen. Sexsucht kann sehr kostenintensiv gelebt
werden. In dem Fall können Schulden die Situation zusätzlich
erschweren. Gesundheitliche Probleme durch Geschlechtskrankheiten
können ebenfalls Teil des Schädigungsbildes sein genauso wie
rechtliche Folgen, etwa wie solche, die aus dem kriminellen Umfeld
resultieren, in dem Sex oft verkauft wird.
Siehe auch unter:
Don-Juanismus
Nymphomanie
Promiskuität
Satyriasis
Sexsucht |
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